Na, wer sagt´s denn: Für die Solarbranche wird es im kommenden Jahr aller Voraussicht nach wieder besser laufen: Die Schweizer Bank Sarasin, spezialisiert auf nachhaltiges Investments, rechnet mit einem Branchenwachstum in Deutschland von 15 bis 20 Prozent. Solarzellen mit einer Kapazität von 2600 Megawatt sollen auf deutschen Dächern landen, schätzen die Solarexperten.
Weltweit könnte der Markt sogar um 45 Prozent wachsen.
„So erwarten wir für China ein jährliches Wachstum von 132% und sowohl Indien als auch die USA sollten mit je 100% dabei sein.“
Phoenix aus der Asche, denke ich da. Denn für dieses Jahr geht Sarasin noch von einem globalen „Wachstum“ von punktgenauen Null Prozent aus – vor allem, weil der wichtigste Markt Spanien so dramatisch eingebrochen ist. Aber jetzt haben die USA und andere Regierungen die Kassen aufgemacht und wollen mit Milliarden-Investitionen in erneuerbare Energien ihre Konjunkturen ankurbeln.
Klingt doch super, oder? Aber ob die deutschen Hersteller unbedingt davon profitieren, ist noch völlig offen. Sie haben Probleme, mit der Billig-Konkurrenz aus Asien, die auch qualitativ gar nicht mehr so schlecht ist, mitzuhalten. Auf deutschen Dächern landen immer öfter Zellen aus China.
Allerdings reagieren die Solarfirmen: Erst Anfang der Woche kündigte der deutsche Projektierer Phoenix Solar die Gründung einer US-Tochter an. Solarworld ist ebenfalls schon dort. Auch Bosch Solar setzt auf´s Auslandsgeschäft. Und Q-Cells aus Bitterfeld zieht´s nach Malaysia. Deutschlands Boom-Zeiten als Solarstandort sind wohl vorbei…