Ein Sturm – die Wettervorhersage nennt es orkanartige Böen – ist Anfang der vergangenen Woche über uns Hamburger hinweggezogen. Er brachte Einschränkungen für den Verkehr mit sich, insbesondere den Nahverkehr, doch auch anderes beeinflusste den hiesigen Verkehr: Am Sonntag wurde die Süderelbbrücke in Richtung Süden gesperrt, um die Schäden nach der Schiffskollision im Dezember begutachten zu können. Andere Schiffe schafften es in der vergangenen Woche dagegen unfallfrei und pünktlich in den Hamburger Hafen, so zum Beispiel kam das längste Containerschiff der Welt, die CSCL Globe, ihr erstes Mal nach Hamburg – wegen des Tiefgangs nicht ganz voll beladen, dennoch auch mit halber Ladung aus China noch wirtschaftlich genug.
Nach dem Sturm hatten wir am Freitag und Samstag endlich einige Sonnenstunden, in denen wir wieder Energie auftanken konnten; Energie, die wir für das Bevorstehende sicher benötigen, insbesondere die Bürgerschaftswahl. Laut aktuellen Umfragen hat eine sogenannte Bein-Affäre die FDP-Spitzenkandidatin nach vorne gebracht. Im Umkehrschluss sinken natürlich die Zahlen derer, die für Olaf Scholz stimmen werden – ein Koalitionspartner wird laut aktuellen Umfragen wahrscheinlicher. Ob die Berufsbezeichnung, welche sich nicht zwangsweise auf den ausgeübten, sondern auch nur einen erlernten Beruf beziehen darf, neben dem Wahlprogramm ausschlaggebend für unsere Stimmen ist, bleibt offen. Doch kreativ sind sie schon: „Alltagsbegleiter“ und „Organizer in sozialen Bewegungen“.
Was war sonst so los in der (Hamburger) Politik? Die NPD veranlasste ihre Gegner bei einer Wahlkundgebung am Sonnabend zu einer kleineren, nicht angemeldeten Demonstration, bei der am Ende die Wandsbeker Landstraße gesperrt werden musste. Die Tegida–Facebookseite erhielt über 10.000 „Gefällt mir“-Angaben und gegen den Grünen-Chef Özdemir wird nun tatsächlich ein gerichtliches Verfahren eingeleitet, nachdem er auf dem Video seiner Ice-Bucket-Challenge im letzten Jahr neben einer Hanfpflanze stehend auf seinem Balkon zu sehen war – ein politisches Statement etwa, wie es von ihm behauptet wird?
Politische Statements lieferten da doch schon eher die gestrigen knapp Tausend Demonstranten auf der Reeperbahn, die für sozialen Wohnungsbau und gegen mehr Büroflächen auf die Straße gingen.
Sportpolitisch war Olympia erneut wieder ein Thema in dieser zurückliegenden Woche. Es gibt nun Olympia-Briefmarken und auch Hamburger Werbeagenturen engagieren sich aktuell unter dem Motto „Ich bin Feuer und Flamme, weil Hamburg nur gewinnen kann“. Seit Freitag strahlen die olympischen Skylights von mehren Punkten der Stadt, unter anderem der Hamburger Kunsthalle. Hamburg tut derzeit viel, um für die Ausrichtung der Spiele in der Stadt zu werben – wir sind gespannt.
Weniger politische, eher kulturelle Ereignisse gab es in der vergangenen Woche auch. So eröffnete das Freundlich+Kompetent in seinen neuen Räumlichkeiten in Barmbek-Süd, genauer der Hamburger Straße 13. Viele Hamburger waren neben solch geselligen Möglichkeiten aber auch an der aktuellen Ausgabe des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo interessiert. Doch nur eine sehr limitierte Anzahl an Exemplaren hatte den Verkauf bedienen können – interessierte Käufer mussten hier auf die Onlineausgabe zurückgreifen, die mittlerweile in vielfältigen Formen im Netz kursiert.
Ein eher mediales Interesse lässt sich bald bei der Social Media Week in Hamburg stillen. Die Anmeldephase begann letzten Mittwoch, wir sind neugierig auf die Anmeldungen – insbesondere auf die Besucher unser Veranstaltung.
Am Sonntagabend gab es in Wilhelmsburg dann noch eine doppelte Premiere. Beim Heimspiel der Hamburg Towers mussten die Basketballer erstmals in die Nachspielzeit – und das direkt doppelt. Am Ende gab es für die Hamburger dennoch eine Niederlage, die auch ein Neuzugang nicht verhindern konnte. Trotzdem: Wir wünschen eine gute, neue Woche.