Hurra, hurra, der Frühling, der ist endlich da. Natürlich startet der heutige Wochenrückblick mit dieser Wahnsinnsnachricht, beherrscht sie doch gerade wirklich alles: unser Gemüt, unsere Lust auf Eis und die Medien. Super-Sonnen-Wochenende, Endlich Frühling!, Der Frühling kommt mit großen Schritten – nur einige der Titel, mit den Hamburger Zeitungen versuchten, die Stimmung in der Stadt einzufangen.
Ja, die Sonne tat uns Hamburgern wirklich gut. Es war der sonnige Abschluss einer Woche, die von sehr unterschiedlichen Emotionen geprägt war: Wut, Furcht, Freude, Irritation und Jubel.
Wut, diese Emotion könnte bei den Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen mit am Tisch gewesen sein. Immerhin wurden sie am Mittwoch unterbrochen und vertagt. Der Grund hierfür: die Verkehrspolitik. Die Grünen wünschen sich die Stadtbahn, die SPD lehnt dies strikt ab und will stattdessen das U-und S-Bahnnetz ausbauen.
Aber die Politik hat in der vergangenen Woche auch Freude ausgelöst – zumindest bei vielen. Die Mietpreisbremse wird ab September dieses Jahres gelten, das Bundesgesetz vom Ende letzten Jahres ist nun auch in Hamburg verabschiedet worden. Im Entwurf des Senates ist festgelegt, dass die Miete innerhalb von drei Jahren um nur maximal 15 Prozent stiegen darf, statt wie bisher um 20 Prozent. Das neue Gesetz wird für rund 60 Prozent aller Hamburger Wohnungen gelten.
Furcht, die verspüren derzeit Menschen außerhalb Hamburgs: In der vergangenen Woche hat sich eine Wolfspanik im Umland breitgemacht. Es wurde ein Wolf – mittlerweile Hope genannt – in verschiedenen umliegenden Landkreisen gesichtet. Er griff eine Schafsherde an und wirke ungewöhnlich zahm. Die Behörden haben deshalb ausnahmsweise das Feuer auf ihn eröffnet, wenn auch zunächst nur mit Gummigeschossen. Wir sind gespannt, wann und wo Hope sich wieder blicken lässt.
Freude hat die Hamburgerin Ann Sophie verspürt, sobald ihre erste Irritation verschwunden war: Sie wurde nur Zweite beim deutschen Eurovision-Song-Contest-Vorentscheid. Da aber der Sieger Andreas Kümmert erstmals in der deutschen ESC-Geschichte auf seinen Startplatz verzichtete, wurde ihr kurzerhand der Startplatz in Wien zugesprochen. Dort darf sie nun mit ihrem Song Black Smoke für Deutschland auftreten.
Jubel und auch Leid haben in der vergangenen Woche Hamburgs Sportler erfahren: Die Spieler des FC St. Pauli freuten sich über einen 2:0-Auswärtssieg in Braunschweig. Dem HSV dagegen gelang nur ein Unentschieden gegen Borussia Dortmund. Niederlagen mussten die HSV-Handballer (gegen Friesenheim) und die Basketballer der Hamburg Towers (gegen die Gießen 46ers) hinnehmen.
Abgeschlossen wurde die Woche nicht nur mit viel Sonnenschein, am Sonntag war auch Weltfrauentag. Der NDR hat das zum Anlass genommen und geguckt, wie die Straßen Hamburgs heißen. Ergebnis: 2.500 Straßen sind nach Männern benannt, nur 357 nach Frauen. Welche Emotion das auslöst, dürfen Sie selbst entscheiden.
Einen guten Start in die neue Woche, vollgetankt mit Frühlingsgefühlen!