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Besser als erwartet

 

Der HSV ist mit einer Niederlage in die Rückrunde gestartet: 1:2 hieß es am Ende gegen Bayern München. Dabei wäre durchaus ein Punkt drin gewesen für die Hamburger.

Der HSV hat gegen Bayern München verloren. So weit, so voraussehbar. Dass ein Punktgewinn gegen den Rekordmeister für die Hamburger bis zum Schluss im Bereich des Möglichen lag, war hingegen eine kleine Überraschung. Dass es letztlich trotzdem nicht für einen Punkt gereicht hat, lag einzig und allein am HSV selbst, was wiederum typisch ist.

Bis zur 37. Spielminute verteidigte der HSV einwandfrei gegen spielerisch überlegene Bayern. Die Marschroute schien klar: Hinten so lange wie möglich die Null halten und vorne mit ein wenig Glück zu Torchancen kommen, mit ein wenig mehr Glück vielleicht sogar ein Tor schießen. Der Plan ging auch auf, bis zur ersten Torchance der Bayern in eben jener 37. Spielminute.

Nach einem Pass über das halbe Spielfeld stand Thomas Müller plötzlich frei vor dem HSV-Tor. Hamburgs Torwart René Adler kam zwar aus dem Tor, aber er kam zu spät. Die Konsequenz: Elfmeter. Nun ist ein Elfmeter gegen die eigene Mannschaft immer ärgerlich, in diesem Fall aber ganz besonders, weil es für mich keinen ersichtlichen Grund gab, warum Adler sich so in den Zweikampf gestürzt hat: Der Ball war schon lange weg (und landete im Toraus), bevor Adler Müller von den Beinen holte. Einfach ein unnötiges Foul.

Den fälligen Elfmeter für die Bayern verwandelte Robert Lewandowski souverän. Das Spiel schien zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden zu sein. War es aber nicht.

Zwar spielt der HSV auch in dieser Saison nicht den schönsten Fußball, was man bei dieser Mannschaft aber schon seit Längerem beobachten kann, ist, dass sie sich nie aufgibt. Egal, wie der Spielstand lautet. Egal, wie der Gegner heißt. Und so kam der 1:1-Ausgleich in der 53. Spielminute vielleicht ein wenig überraschend, unverdient war er keineswegs.

Die Freude über den Ausgleich währte allerdings nicht lang. Ganze acht Minuten, um genau zu sein. In der 61. Minute war es wieder Robert Lewandowski, der die Bayern mit einem kuriosen Treffer in Führung schoss. Der HSV hat sich auch nach diesem Treffer nicht aufgegeben, doch selbst die größten Optimisten unter den Hamburger Fans ahnten insgeheim, dass dies die Vorentscheidung war. Und das war es dann ja auch.

Die Niederlage gegen Bayern ist nicht weiter schlimm für den HSV. Niemand hatte ernsthaft etwas anderes erwartet. Allerdings muss der HSV die wenigen verbleibenden Tage der laufenden Transferperiode dringend nutzen und einen weiteren Offensivspieler verpflichten. Gegen Bayern musste HSV-Trainer Bruno Labbadia sogar schon auf Artjoms Rudņevs zurückgreifen. Der Lette hatte in der gesamten Hinrunde keinen einzigen Einsatz in der ersten Mannschaft des HSV. Entweder Rudņevs hat in der Winterpause einen enormen Leistungssprung gemacht oder die Personal-Lage beim HSV ist noch angespannter als ich dachte.