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Dortmund - HSV

Zu schlecht für die erste Liga

 

Der HSV ist zurück – im Abstiegskampf. Woran liegt es, dass sich die Mannschaft nicht vom Tabellenkeller absetzen kann?

 

Gegen Dortmund schienen die Hamburger zunächst gut mithalten zu können. Der HSV erspielte sich sogar zwei frühe Torchancen: In der 14. Spielminute schoss Nicolai Müller nur knapp am Dortmunder Kasten vorbei, wenige Minuten später scheiterte Ivo Iličević aus kurzer Distanz per Kopf.

Als HSV-Fan weiß man natürlich, dass solche Chancen – gerade gegen eine Mannschaft wie Dortmund – in der Regel Mangelware sind. Umso schmerzhafter war es anzusehen, wie fahrlässig der HSV mit seinen Gelegenheiten umging.

In der 35. Spielminute musste dann auch noch HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam der in dieser Bundesliga-Saison noch torlose Sven Schipplock, den man inzwischen wohl getrost einen Fehleinkauf nennen kann. Nur wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung zeigte Schipplock dann auch gleich, warum wohl kaum ein HSV-Fan ihn vermissen würde, wenn er nicht mehr da wäre.

Nach einem Fehler der Dortmunder Verteidigung hatte Schipplock freie Bahn aufs Dortmunder Tor. Er hätte schießen können. Er hätte auf den mitgelaufenen Müller passen können. Er tat es nicht. Eine weitere Torchance sollte der HSV nicht mehr bekommen.

Alles in allem hat Dortmund das Spiel sicherlich verdient gewonnen. Für den HSV wäre trotzdem mehr drin gewesen – wie schon so oft in dieser Saison. Es hat sich aber wieder einmal gezeigt, dass diese Hamburger Mannschaft, zumindest was die fußballerische Qualität angeht, zum Schlechtesten gehört, was die Liga zu bieten hat. Da kann ein Lewis Holtby noch so viele Kilometer laufen: Kampf- und Einsatzbereitschaft sind zwar eine Grundvoraussetzung dafür, um in der ersten Liga zu bestehen. Sie allein reichen aber nicht aus.

Der HSV muss zusehen, dass er diese Saison irgendwie übersteht, gern auch ohne Relegationsspiele. Danach wird es endlich Zeit, dass der Neuanfang, von dem seit Jahren alle reden, auch vollzogen wird – und zwar radikal: Von Beiersdorfer über Knäbel bis hin zu jedem einzelnen Spieler darf niemand mehr unantastbar sein.