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Ein folgenschwerer Sieg

 

Der HSV hat den 1. FC Köln durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 2:1 geschlagen. Doch der Ausfall des Topscorers Nicolai Müller trübt die Freude über den Sieg.

Ich hatte mich eigentlich schon mit dem 1:1-Unentschieden abgefunden. Es lief bereits die 86. Spielminute und weder der HSV noch die Kölner wirkten so, als würden sie noch einmal zur großen Schlussoffensive ansetzen. Doch dann tauchte Lewis Holtby plötzlich frei vor dem Kölner Tor auf und erzielte den vermeintlichen Siegtreffer. Holtby stand allerdings im Abseits, das Tor zählte nicht. Doch der HSV schien nun wieder an den Sieg zu glauben. Und ein paar Minuten waren ja noch zu spielen.

Tatsächlich sollte der HSV noch einmal die Gelegenheit bekommen, das Spiel für sich zu entschieden. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Dennis Diekmeier den Ball nach einem Doppelpass mit Holtby in den Kölner Strafraum flankte. Es folgte ein großes Gewusel, drei Mal konnte Kölns Torhüter das Gegentor verhindern, doch sein letzter Abwehrversuch landete genau vor Holtbys Füßen, der mit einem strammen Schuss doch noch zum 2:1-Sieg traf.

Es war Holtbys erstes Saisontor und der wahrscheinlich wichtigste Treffer seiner Karriere, denn bei der aktuellen Tabellenkonstellation sind es am Ende vielleicht genau diese zwei Punkte mehr, die über Abstieg oder Klassenerhalt entscheiden. Durch den Sieg kletterte der HSV zwar vorübergehend auf Platz 13, doch der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt nur einen Punkt.

Ob der HSV die Klasse hält, wird auch davon abhängen, ob die Mannschaft von Markus Gisdol den Ausfall von Nicolai Müller kompensieren kann. Müller, der den HSV früh in Führung geschossen hatte, musste in der 54. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Die Diagnose: Innenbandriss im linken Knie. Das bedeutet wohl das Saisonaus für den Topscorer des HSV.

Der Ausfall Müllers ist ohne Frage ein schwerer Schlag für die Hamburger, doch ich bin überzeugt davon, dass die Mannschaft es auch ohne ihn schaffen wird, den Klassenerhalt zu sichern. Einen gleichwertigen Ersatz hat der HSV zwar nicht in seinen Reihen, doch in Michael Gregoritsch und Luca Waldschmidt haben die Hamburger zwei hoch talentierte Offensivspieler, denen ich durchaus etwas zutraue. Außerdem hat der HSV in Bobby Wood und Filip Kostić zwei Spieler, die ein Spiel jederzeit allein entscheiden können. Und Holtby schießt neuerdings ja auch Tore.