Bisher war Aaron Hunt beim HSV eher unauffällig, gegen Hoffenheim entschied er das Spiel. Der Sieg zeigt, dass die Mannschaft auch gegen Spitzenteams gewinnen kann.
Als sich Nicolai Müller vor einer Woche im Spiel gegen den 1. FC Köln verletzte, schrieb ich in dieser Kolumne, dass der HSV durchaus in der Lage sei, den Ausfall seines Topscorers zu kompensieren. Um diese Aussage zu belegen, nannte ich vier Namen: Bobby Wood, Filip Kostić, Michael Gregoritsch und Luca Waldschmidt. Zwei Namen fehlten allerdings: Pierre-Michel Lasogga ließ ich bewusst weg – Aaron Hunt habe ich dagegen schlichtweg vergessen.
Ich kann mich noch genau erinnern, wie sehr ich mich über den Neuzugang Hunt freute, als dieser zur Saison 15/16 vom VfL Wolfsburg zum HSV wechselte. An seine starken Bremer Zeiten konnte Hunt im HSV-Dress aber nie wirklich anknüpfen, und so wich die Freude schnell der Enttäuschung.
In den vergangenen Wochen spielte Hunt zwar die eine oder andere gute Partie, aber auch nur gemessen an der niedrigen Erwartungshaltung, die man in Hamburg inzwischen an ihn hatte. In meiner persönlichen HSV-Kaderplanung spielt Hunt schon lange keine Rolle mehr, vielleicht habe ich deshalb vergessen, ihn in meiner Aufzählung zu erwähnen.
Gegen die TSG Hoffenheim durfte Hunt nun mal wieder von Anfang an spielen. Michael Gregoritsch musste dafür auf der Bank Platz nehmen. 2:1 hieß es am Ende für die Hamburger, der doppelte Torschütze: Aaron Hunt.
Der Sieg gegen Hoffenheim war der nächste Schritt in Richtung Klassenerhalt. Er hat gezeigt, dass der HSV auch mit den besten Mannschaften in der Bundesliga mithalten kann, wenn er taktisch diszipliniert und vor allem konzentriert agiert. Schön anzugucken war das Spiel zwar nicht, im Gegenteil. Aber ich denke, es herrscht unter den HSV-Fans Einigkeit darüber, dass nur die Punkte zählen. 33 hat der HSV davon nun auf seinem Konto, das bedeutet Platz 13 in der Tabelle. So weit oben stand der Verein schon lange nicht mehr. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt allerdings weiterhin nur vier Punkte.
Nächsten Sonntag trifft der HSV im Nordderby auf Hunts Ex-Club Werder Bremen. Die formstarken Bremer konnten sich in den vergangenen Wochen ein wenig von den Abstiegsrängen distanzieren. Mit einem Sieg in Bremen könnte der HSV Werder wieder in den Abstiegskampf ziehen und gleichzeitig einen großen Sprung in Richtung Klassenerhalt machen. Es wäre ein schönes Ostergeschenk.