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Fahrradverkehr

Platz da!

Der Senat will den Fahrradverkehr fördern, betreibt aber Augenwischerei. Kollisionen mit der Realität sind da unausweichlich.

Es war der erste Samstag im Juli, als auf der Sülldorfer Landstraße eine Begegnung eskalierte. Mit dabei: ein SUV, ein radelndes Paar auf dem Weg zum Grillfleisch-Kauf im Supermarkt, eine genommene Vorfahrt. Dann eine wilde Prügelei zwischen Auto- und Fahrradfahrern. Vom Rücksitz aus schauten die Kinder zu. Weiter„Platz da!“

 

Olaf Scholz

Am Boden

Die SPD liegt ihrem Vorsitzenden Olaf Scholz zu Füßen – im Wahlkampf birgt das eine Gefahr

Der Hamburger SPD verdankt die politische Kultur ein neues Wort, es heißt »Quotendissident«. Ein Quotendissident, so war am Wochenende auf dem Parteitag in Wilhelmsburg zu lernen, ist ein Mensch, der anderer Meinung ist und diese auch noch äußert. In Wilhelmsburg nahm sich das ein Eimsbütteler Genosse heraus, der die Haushaltspolitik von Bürgermeister Olaf Scholz kritisierte. Naive Gemüter mögen so etwas für natürliches Gebaren auf einem Parteitag halten – bei der Hamburger SPD aber ist Gegenrede eine Art Hochverrat. Der Kritiker wurde zurechtgewiesen – und zum »Quotendissidenten« erklärt. Weiter„Am Boden“

 

Yagmur-Prozess

Tödliche Fehler

Yagmurs Eltern wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Nun muss die Stadt mit sich selbst hart ins Gericht gehen.

Sie hatte um Milde gebeten, hatte bis zum Schluss daran festgehalten, ihre Mandantin habe nichts mit dem gewaltsamen Tod ihrer dreijährigen Tochter Yagmur zu tun: Noch in ihrem Plädoyer vergangene Woche sagte die Anwältin der wegen Mordes angeklagten Melek Y., diese habe „ein mildes Urteil“ verdient. Weiter„Tödliche Fehler“

 

Luftverschmutzung

Atemlos durch die Stadt

Hamburg muss mehr für gesunde Luft tun. Das sollten auch die Autofreunde langsam einsehen.

Eigentlich ist das eine gute Nachricht: Hamburg muss mehr für die Luftverbesserung tun. Das hat das Verwaltungsgericht vergangene Woche entschieden und damit einer Klage des BUND und eines Bürgers aus Altona stattgegeben. Recht so, möchte man sagen, gute Luft, wer wollte die nicht? Weiter„Atemlos durch die Stadt“

 

Kommentar Critical Mass

Der Ätsch-Faktor

Die Polizei ermittelt gegen die Critical Mass – und wird damit nur erreichen, dass sich Fahrradfahrer fühlen wie die Robin Hoods des Straßenverkehrs.

In der sehenswerten Ausstellung Das Fahrrad, die derzeit im Museum der Arbeit läuft, baumeln Kopfhörer unter dem Poster einer Critical Mass: Man sieht Tausende Fahrradfahrer, die Hamburgs Innenstadt blockieren – und Autos, die im Stau stehen. Die Ausstellungsmacher haben die wartenden Autofahrer befragt, wie sie sich dabei fühlen, und setzt man die Kopfhörer auf, so schallt einem viel Verständnis entgegen. „Gute Aktion“, sagen die Autofahrer oder dass die Critical Mass schön bunt aussehe, „wie eine Girlande“. Das klingt romantisch. Nur leider ist die Realität selten romantisch. Und die Polizei, die die Folgen des Verkehrschaos regeln muss, hat es mit Romantik ohnehin nicht so.

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FDP in Hamburg

Zerstritten und gespalten

Nach dem Wahldebakel in Sachsen soll sich die Zukunft der FDP in Hamburg entscheiden. Hat die Partei überhaupt eine Zukunft?

Eines kann man Hamburgs FDP wirklich nicht vorwerfen: dass sie nichts zu sagen hätte. Allein in der vergangenen Woche meldete sie sich per Pressemitteilung zu: Gefahrengebieten, E-Mobilität, Schulpolitik, zur Elbvertiefung, zur HSH, zu den Unis, zu Olympia, zu »Krokodilstränen« der SPD.

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