Die Blätter vom Scharbockskraut schmecken mild und eignen sich gut für ein Salatbett. Aber nicht zu lang warten: Spätestens im Juni wird man es nicht mehr finden!
Die Sonne scheint, die ersten Krokusse sind verblüht und es zeigt sich das erste essbare Grün neben den Herbstblättern vom Vorjahr. Eins der frühesten Kräuter, die im Wald, in einigen Parks und auch in so manchem Garten um diese Jahreszeit zum Vorschein kommen, ist das Scharbockskraut. Seine 20 bis 50 Cent großen, entfernt herzförmigen Blättchen nutzen die Sonne, die jetzt unter den weitgehend blattlosen Bäumen noch Licht bringt.
Das Scharbockskraut wächst meist in großen Gruppen. Dabei bleiben die ganzen Pflanzen dicht am Boden – sie werden meistens nicht mehr als zehn Zentimeter hoch. Die saftig glänzenden Blätter fallen spätestens dann ins Auge, wenn die glänzenden gelben Blüten aufgehen und um die Stämme alter Bäume oder unter Hecken sattgelbe Teppiche bilden. Weiter„Hilft gegen Skorbut“
Die einen wachsen an Bäumen, die anderen an kleinen Sträuchern am Wegesrand – und zusammen erst schmecken sie richtig gut: eine Anleitung für ein Brot aus Quitten und wilden Zierquitten.
In den Supermärkten hat die Vorweihnachtszeit begonnen und es hat Frost gegeben. Doch auch wenn die Vegetationsperiode für dieses Jahr zu Ende ist, sind in der Natur noch ein paar Köstlichkeiten zu entdecken. Quitten zum Beispiel. Ich habe einen großen Eimer geschenkt bekommen und will sie wie jedes Jahr zu einem „Brot“ verarbeiten. Das hat nichts mit Backwerk und Mehl zu tun, sondern ist ein getrocknetes Fruchtmus. Diesmal wird es allerdings ein wenig anders aussehen. Da der honigartige Geschmack von Quitten allein mir zu langweilig ist, mische ich Zierquitten unter.
Quitten und Zierquitten sehen sich ähnlich, sind aber nur entfernt miteinander verwandt. Die einen wachsen an Bäumen, die anderen an meist niedrigen Sträuchern am Wegesrand, in Gartenhecken oder in Parks. Die Zierquitten blühen im zeitigen Frühjahr leuchtend orangerot und haben Stacheln. Ihr fruchtig-saurer Geschmack ergänzt sich optimal mit dem der größeren Quitten.
In der Verarbeitung sind beide unkompliziert: Ich wasche zwei Kilogramm Quitten und 300 Gramm Zierquitten (der Pelz muss ab). Dann achtele ich die großen Früchte und viertele die kleinen und koche sie mit etwas Wasser, bis sie weich sind.
Danach lasse ich die Quitten gut abtropfen drehe sie anschließend durch die Flotte Lotte. Aus dem Kochwasser und etwas Mus kann man Gelee kochen. Den Fruchtbrei, der dann noch das honigartige Aroma der Quitte hat, aber auch die intensive Säure der Zierquitten, gebe ich dann mit 500 Gramm Gelierzucker 2:1 in eine beschichtete Pfanne und lasse ihn circa eine halbe Stunde unter ständigem Umrühren vor sich hinköcheln.
Danach verstreiche ich die Masse auf einem mit Backpapier ausgestatteten Blech und trockne es im Backofen bei leicht geöffneter Tür und 50 Grad. Ob man die Masse danach außerhalb des Ofens weitertrocknet, hängt davon ab, wie feucht es im Haus ist. Ich lasse sie drin und drehe die Wärme in den darauffolgenden Tagen immer mal wieder für eine halbe Stunde ganz leicht. Solange, bis das Quittenbrot die Konsistenz von Gummibärchen hat. Erst wenn es nur noch wenig klebt, ist es fertig.
Wenn die Masse trocken ist, schneide ich sie in Streifen, zerteile diese nochmals und stapele sie mit Zwischenlagen aus Pergamentpapier in einer luftdichten Dose. Es dauert nie lange, bis ich sie öffne.
Der Eingriffelige Weißdorn hat Konkurrenz bekommen: Die Früchte seines Verwandten aus den USA sind nicht nur größer, sie schmecken auch besser. Zum Beispiel im Salat.
Der Herbst ist jedes Jahr kulinarisch besonders spannend. Nach den aromatischen Kornelkirschen Anfang September und den Brombeeren, die jetzt im Oktober nur noch fade schmecken, steht man da und fragt sich: Kommt da jetzt noch was? Und oft macht man genau dann die Entdeckungen, die den Speisezettel bereichern.
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