Trotz der Niederlage gegen Wolfsburg nach der schlechtesten Saisonleistung geht es für den HSV am letzten Spieltag um nichts mehr. Macht was draus!
Als Bruno Labbadia nach dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg zur Pressekonferenz erschien, wirkte er, als wäre der HSV gerade abgestiegen. Dabei weiß der HSV-Trainer, dass das Gegenteil der Fall ist: Seine Mannschaft ist nach 33 Spieltagen endgültig gerettet. Kein Herzschlagfinale am letzten Spieltag, keine Relegation, kein Drama.
Gute Laune wollte bei Labbadia trotzdem nicht so richtig aufkommen. Irgendwie verständlich, wenn man bedenkt, dass seine Mannschaft bei der 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg eine der schlechtesten Saisonleistungen abgeliefert hat.
Die Highlights des Spiels sind schnell abgehakt: Um 15.30 Uhr pfiff Schiedsrichter Benjamin Brand die Partie an, in der 73. Minute erzielte Luiz Gustavo das Siegtor für Wolfsburg, und um circa 17.20 Uhr pfiff Brand das Spiel wieder ab.
Etwas emotionaler wurde es nach dem Spiel, als die beiden Stürmer Ivica Olić und Artjoms Rudņevs – die den HSV zur kommenden Saison verlassen werden – von den Fans und den HSV-Verantwortlichen um Didi Beiersdorfer verabschiedet wurden. Vor allem Rudņevs schien von den Gesängen der Fans überwältigt. Auf die Frage, wie sich das gerade anfühle, antwortete er mit glasigen Augen: „Danke.“ Eine kurze Antwort, die viel über den sympathischen Letten verrät. Dass Rudņevs und Olić den Verein verlassen, leuchtet aus sportlicher Sicht total ein. Traurig ist es trotzdem.
Der HSV befindet sich in der ungewohnten Position, am letzten Spieltag nicht mehr um den Klassenerhalt kämpfen zu müssen. Deswegen sollte Labbadia die Chance nutzen, und das Spiel in Augsburg am kommenden Samstag als erstes Testspiel der neuen Saison verstehen. Das heißt für mich vor allem: junge Spieler einsetzen, gerne aus der zweiten Mannschaft. Wie oft bekommt ein Trainer schon die Möglichkeit, seinen Nachwuchs unter Wettkampfbedingungen zu testen, ohne dabei irgendein Risiko einzugehen?
Auch für die HSV-Fans wird der letzte Spieltag ein ungewohnter sein. Statt zu bangen und zu zittern, können sie sich nächste Woche entspannt zurücklehnen und einfach nur Fußball schauen.