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HSV: Kampfbereit, aber erfolglos

 

Es läuft einfach nicht beim HSV. Das hat nach der 0:2-Niederlage bei Hertha BSC Berlin auch der neue Trainer Markus Gisdol einsehehen müssen. Und wenn es nicht läuft, dann „will der Ball einfach nicht über die Linie“, sagte er. Das ist zwar keine besonders befriedigende Erklärung für die mangelhafte Chancenverwertung seiner Mannschaft, aber sie kommt der Wahrheit wohl sehr nahe. Zumindest fällt mir keine bessere Erklärung ein.

Die Niederlage gegen Berlin war durchaus verdient, aber trotzdem ärgerlich, denn das Spiel wäre wahrscheinlich ganz anders verlaufen, wenn Nicolai Müller und Filip Kostic ihre hochkarätigen Chancen in der Anfangsphase der Partie genutzt hätten. Haben Sie aber nicht, und so steht der HSV nach dem sechsten Spieltag mit einem mageren Pünktchen auf einem – na klar, Abstiegsplatz.

Man könnte jetzt voreilig zu dem Schluss kommen, dass es unter Gisdol genauso weitereht, wie es unter Labbdia aufgehört hat. Das stimmt so aber nicht. Die vielleicht auffälligste Änderung war vor dem Spiel gegen Berlin die taktische Aufstellung des HSV. Statt mit einem 4-2-3-1 stellte Gisdol seine Mannschaft im 4-4-2-System auf, er ließ also mit zwei Stürmern spielen.

Pierre-Michel Lassoga war der größte Proifteur dieser Umstellung, denn der Stürmer durfte gegen seinen Ex-Verein zum ersten Mal in dieser Saison von Anfang an spielen. Lasogga dankte es seinem Trainer zwar nicht mit einem Tor, aber er zeigte dennoch eine starke Leistung. Ich hatte ihn, ehrlich gesagt, schon abgeschrieben, aber die Wochen auf der Ersatzbank scheinen Lasogga gut getan zu haben.

Auch in den Köpfen der Spieler scheint sich etwas verändert zu haben. Während die Mannschaft in den vergangenen Wochen oft lustlos wirkte, zeigte sie gegen Berlin von Anfang, dass sie bereit ist, um jeden Ball zu kämpfen. Bereits in der zweiten Minute erhielt Linksverteidiger Douglas Santos die Gelbe Karte, am Ende der Partie waren sechs HSV-Spieler verwarnt worden. Das bringt zwar keine Punkte, zeigt aber den Kampfgeist und bildet damit eine gute Grundlage für die kommenden Aufgaben.

Der nächste Gegner heißt nach der Länderspielpause Borusssia Mönchengladbach. Es muss dringend ein Erfolgserlebnis her. Egal wie.