Ausgerechnet Sven Schipplock. Der Ex-Hoffenheimer, der erst im im Sommer zum HSV wechselte, gehörte eigentlich schon zu den Verlierern des Tages, bevor das Spiel überhaupt begonnen hatte. Denn trotz der Verletzung von Aaron Hunt musste der 26-jährige Angreifer zunächst auf der Bank Platz nehmen. Und ausgerechnet dieser Sven Schipplock sollte am Ende zu den Gewinnern des Tages gehören.
„Man hat heute gesehen, dass wir immer am Anschlag arbeiten müssen, um Siege einzufahren. Wir haben noch nicht dieses Selbstverständnis, was man gerne hätte, und was du dir als Trainer wünscht“, sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia nach dem Spiel im Sky-Interview. Damit hat er absolut recht. Der Aufwand, den der HSV betreibt, steht in keinem Verhältnis zum Ertrag: 20 Mal schoss der HSV gegen Hoffenheim aufs Tor. Nur einmal traf er.
Wenigstens hat das zum Sieg gereicht, auch weil die Hintermannschaft des HSV wieder einen exzellenten Job gemacht hat. Trotzdem muss die Mannschaft dringend an ihrer Effizienz arbeiten. Labbadia hat das erkannt, das beruhigt mich schon mal.
Beruhigen möchte ich an dieser Stelle auch meine Nachbarn: Dass, was sie am Freitagabend um circa viertel nach zehn gehört haben, war nur meine Freude über das Siegtor. Ich wollte niemanden erschrecken. Aber so hört sich das halt an, wenn man zuvor 88 Minuten auf die Folter gespannt wurde und die eigene Mannschaft selbst beste Torchancen nicht genutzt hat.
In der 88. Minute war es dann aber soweit: Nach einem Doppelpass mit Zoltán Stieber an der Hoffenheimer Strafraumgrenze, spielte Michael Gregoritsch einen wunderschönen Pass in den Lauf des zuvor eingewechselten Sven Schipplock. Und eben dieser Schipplock spielte den Ball an drei seiner Ex-Kollegen vorbei, direkt vor die Füße seines neuen Mitspielers Pierre-Michel Lasogga. Der ließ sich nicht zweimal bitten und schoss das 1:0. Das war auch der Endstand.