Stadtteile haben ihre eigene Atmosphäre, eigene Mythen und Menschen. Zusammen mit Mit Vergnügen Hamburg wollen wir herausfinden, wie sie ticken. Dafür fragen wir jene, die sich am besten auskennen müssen: die Bewohner. Wir bitten sie, uns ihr Lieblingscafé, ihr Lieblingsrestaurant und einen weiteren Lieblingsort zu verraten. Und das quer durch die Generationen. Folge 8: Hoheluft
Alltag in Hoheluft bedeutet, dass Menschen grundsätzlich dort stehen bleiben, wo sie am meisten stören. Platz ist hier Mangelware. Nicht nur mit dem Auto, selbst für Radfahrer wird es oft schwierig, einen freien Stellplatz zu finden. Hoheluft, das ist der am dichtesten besiedelte Stadtteil Hamburgs. Das hat zur Folge, dass es hier jede Menge Cafés und Restaurants gibt. Doch welche sind die besten?
Riekje
Seit zwei Jahren wohnt die 27-jährige Riekje in Hoheluft. Für sie ist das Viertel Teil einer Großstadt, aber nicht so anonym. Es gefalle ihr, dass man hier noch wisse, wie der Nachbar heiße, erzählt sie.
Lieblingscafè: Balz und Balz
Das kleine Café Balz und Balz liegt direkt am Isebekkanal. „Hier gibt’s echte Kaffeekultur und die beste hausgemachte Rhababerlimo“, sagt Riekje. Zudem schwärmt sie von den schwarz-weißen Fliesen, die eine tolle Atmosphäre erzeugten.
Balz und Balz | Lehmweg 6 | Di–Fr: 08–18 Uhr, Sa–So: 09–17 Uhr
Lieblingsrestaurant: Cucci
Das Cucci werde von einem entzückenden älteren Ehepaar betrieben, erzählt Riekje. Es bereite mit viel Liebe frische vietnamesischen Gerichte zu und man könne sehr nette Gespräche mit ihm führen. Unbedingt probieren solle man die Sommerrollen und die Pho-Ga-Suppe.
Cucci | Hoheluftchaussee 90 | Mo–Fr: 11–22 Uhr, Sa: 12–23 Uhr und So: 15–22 Uhr
Lieblingsort: Straßenbahnring
Der Straßenbahnring sei perfekt für einen kleinen Spaziergang, sagt Riekje. „Der Kontrast von Alt und Neu ist interessant. Man kann auf ehemaligen Schienen zum Closed-Store balancieren.“
Straßenbahnring
Carsten
Carsten ist 60 Jahre alt und wohnt gern in Hoheluft. Was ihn allerdings stört: die große Dichte an Geländewagen. Sie verschlechterten die Atmosphäre in den Seitenstraßen der Hoheluftchaussee. „Ein Fahrrad mit hübschem Korb passt hier besser ins Bild“, sagt Carsten.
Lieblingscafè: La Caffèteria
„Wenn schönes Wetter ist und man auf der Terrasse ein Plätzchen findet, könnte ich dort den ganzen Tag frühstücken“, sagt Carsten über La Caffèteria. Möglich jedenfalls sei es. Denn Croissants und Rühreier gebe es hier bis 18 Uhr. Ein leckeres Stück Kuchen oder das klassische Abendbrot mit dem hervorragenden Tomatenpesto könne er allerding auch empfehlen.
La Caffèteria | Abendrothsweg 54 | Mo–Fr: 10–23 Uhr, Sa und So: 10–19 Uhr
Lieblingsrestaurant: Ono
Frische, Optik und Qualität – in Steffen Hensslers Restaurant Ono werde Sushi schlichtweg perfekt serviert, meint Carsten. Zwar sitze man hier etwas enger beieinander und ganz günstig sei es auch nicht, aber „man muss sich ja ab und an auch mal etwas gönnen“.
Ono | Lehmweg 17 | Mo–Sa: 12–15 Uhr und 18–23 Uhr
Lieblingsort: Isebekkanal
Carsten spaziert sehr gerne an dem knapp drei Kilometer langen Isebekkanal entlang. Hier träfen sich Jogger, Hundebesitzer und Muttis zum Laufen, Spielen und Schnacken, erzählt er. „Mit irgendwem kommt man immer ins Gespräch.“
Isebekkanal | Lehmweg
Sabine
Die 45-jährige Sabine nennt Hoheluft „quirlig und grün“. Genau deswegen wohne sie so gerne mit ihrer Familie hier.
Lieblingscafè: Ufer Café und Weinbar
„Innen ist es heimelig und wunderhübsch, draußen Richtung Ufer super entspannend“, sagt Sabine über das Ufer Café. Sie besuche es besonders gern mit der Familie. Ihre Kinder seien Langschläfer und es komme ihnen gelegen, dass sie hier an Wochenenden bis 14 Uhr frühstücken könnten. Für muckelige Abende zu zweit empfiehlt Sabine die verschiedenen Flammkuchenvariationen, dazu ein Gläschen Wein.
Ufer Café und Weinbar | Bismarckstraße 151 | Mo–Fr: 15–24 Uhr, Sa und So: 10–24 Uhr
Lieblingsrestaurant: Mansaaf
Sabine schwärmt von einer kleinen Oase, in der arabische Spezialitäten serviert werden. Man reise nicht nur geografisch (Hoheluft-Ost) sondern auch sinnlich in den Osten. Lammfilet gefüllt mit Rosmarin und Pistazien in einer Schafskäsesauce mit frischem Thymian sei bei Mansaaf ihr Lieblingsgericht. Ihr Mann trinke dort gerne ein „Taibeh“, ein palästinensisches Bier.
Mansaaf | Eppendorfer Weg 208 | Di–So: 18–23 Uhr
Lieblingsort: Isemarkt
Auf dem Isemarkt erledigt Sabine ihre wöchentlichen Einkäufe. Neben Gemüse, Brot und tollen Blumen gäbe es hier auch immer einen Schnack mit den Standbesitzern. „Da werden die besten Rezepte mitgegeben“, sagt sie.
Isemarkt | Isestraße | Di und Fr: 08:30–14 Uhr