Wie die Linkspartei sich ihrer Fraktionschefin entledigt hat, verrät viel über die Streitkultur der Partei
Es gäbe ja gute oder wenigstens nachvollziehbare Gründe für die neue Linksfraktion in der Bürgerschaft, ihre frühere Vorsitzende Dora Heyenn abzulösen. Da ist ihr Alter, Frau Heyenn ist 65, ein Generationswechsel stand also ohnehin an. Da ist ihr Ansehen, das unter politischen Gegnern größer ist als in der eigenen Partei: Das mag im Wahlkampf nützen, aber der Wahlkampf ist vorbei; nun kann die Partei sich mit einigem Recht eine Fraktionsspitze nach dem Herzen ihrer Mitglieder wünschen. Selbst der Einwand, man dürfe die eigene Spitzenkandidatin nach der Wahl nicht demontieren, ist wenig einleuchtend. Was eine Spitzenkandidatin einer Partei ist, die Regierungsämter gar nicht anstrebt, weiß ohnehin niemand.