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"Kein Fussball den Faschisten"

Der DFB dekoriert mein Wohnzimmer um, das macht mich wütend

Meine Großmutter hatte zehn Geschwister, von denen einige weit weg wohnten und nur selten zu Besuch kamen. Die aus Frankfurt waren die merkwürdigsten, erzählte sie immer wieder. Wegen ihrer weiten Anreise blieben sie meist über Nacht und schliefen auf dem Sofa in der guten Stube. Regelmäßig dekorierten unsere Frankfurter Verwandten das Bücherregal um und verhängten Bilder mit ihrer Unterwäsche. Meine Großmutter hat die Verwandtschaft zwar immer wieder eingeladen, wenn es etwas in der Familie zu feiern gab, übernachten mussten die Gäste aus Frankfurt dann aber in einer Pension.

Der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) aus Frankfurt hat sich gestern in meinem fußballerischen Wohnzimmer so benommen wie meine buckeligen Verwandten von damals. Er ließ den Leitspruch des FC St. Pauli teilweise verhängen, sodass statt „Kein Fußball den Faschisten“ während des Trainings der Deutschen Nationalmannschaft nur noch „Kein Fußball“ zu lesen war. Weiter„Der DFB dekoriert mein Wohnzimmer um, das macht mich wütend“