Wahrlich, ein Hoch auf diesen Sommer. Genau genommen, ein Hoch namens Bigi. Dank einer zusätzlichen Schaltsekunde in der Nacht zum Mittwoch erhielten wir sogar mehr Zeit, um diesen Sommer zu genießen. Ein perfektes Timing gerade an diesem Wochenende gab es in Wilhelmsburg: Es kam zum ersten Mal der Cityslide nach Hamburg, welcher aus zwei 500 Meter langen Wasserrutschen am Energieberg besteht.
Montagabend gab es in einigen Stadtteilen für etwa eine Dreiviertelstunde einen Stromausfall. Durchschnittlich fällt pro Haushalt in Hamburg der Strom pro Jahr nur 15 Minuten aus – woraufhin Vattenfall sich wahrscheinlich auch dazu verleiten ließ, jedem Stromkunden bei mindestens drei Stunden gemeldetem Stromausfall 20 Euro auszuzahlen. Nachdem dieser Stromausfall behoben war, konnten sich die Bewohner Rotherbaums, der Sternschanze und St. Paulis in den darauf folgenden Tagen über den Umweltgipfel der Handwerkskammer, das bundesweite Arbeitslosigkeitstief und ein Gerichtsurteil des Europäischen Gerichtshofs zur geplanten Weservertiefung informieren.
Jedoch ging es bei letzterem nicht nur um die Weser, sondern auch um die Elbe. Eine Vertiefung sei so mit der Stärkung der EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht möglich, da sich die Wasserqualität verschlechtere. Lediglich im Falle eines „übergeordneten öffentlichen Interesses“ bei gleichzeitigen Ausgleichsmaßnahmen sei eine solche Vertiefung möglich – was derzeit für die Weser, jedoch nicht für die Elbe diskutiert wird. Ein endgültiges Urteil ist hier noch nicht gefallen.
Die Elbe verhalf zuletzt sicherlich vielen bei der notwendigen Abkühlung, doch nicht alle strebte es ans Wasser. Trotz oder gerade wegen des tollen Sommerwetters machten einige kulturelle Angebote in der vergangenen Woche besonders Spaß. Hier gab es das Musikfest am Jungfernstieg, welches mit drei OpenAir-Konzerten und einem in die Kirche St. Marien verlegten Konzert aufbot. Die Altonale17 feierte ihr Straßenfest, bei der ebenfalls OpenAir und kostenlos Musik gelauscht werden konnte. Rockig ging es auf dem Daughterville Festival in Wilhelmsburg zu, das traditionell von 30 Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren in Workshops monatelang im Voraus organisiert wurde.
Wem vergangenen Woche eher nach Bildhaftem war, konnte sich in der Millerntor Gallery mit dem Thema „‚Unfamiliar` – das Potenzial der Perspektiven“ beschäftigen oder aber im Herzen Barmbeks die neuen, actionreichen Kurzvideos des European Outdoor Filmfestivals im Openairkino sehen – mit der Besonderheit des Silent Cine.
Auch noch wichtig: Anfang letzter Woche wurde die Bewerbungsgesellschaft für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Hamburg 2024 offiziell gegründet und so die organisatorische Basis für den weiteren Bewerbungsprozess geschaffen. Wir haben uns den Gesellschaftervertrag einmal im Detail angeschaut und bewertet, was dies nun für den weiteren Bewerbungsprozess bedeutet und wer an den voraussichtlichen Kosten beteiligt wird. Beobachten werden wir ab diesem Sommer auch die Entwicklung des neuen HSV-Spielers Emir Spahic, den der HSV gerade verpflichtet hat und der in der letzten Bundesligasaison bei Bayer Leverkusen spielte. Dort war er suspendiert worden, nachdem er an einer Prügelei mit Ordnern beteiligt war. Zunächst hat er beim HSV einen Einjahresvertrag unterschrieben, der mit dem Trainingslager in Graubünden beginnt.
Sehr viel aktiver ging es in dieser Woche in sportlicher Hinsicht beim Women´s Run im Stadtpark zu (wir waren selbst dabei), beim B2run im Volksparkstadion – diesmal ein Firmenlauf mit Zeitmessung im Gegensatz zum HSH Nordbank Run – sowie beim größten Schülertriathlon Deutschlands, den Hamburg City Kids, ebenfalls im Stadtpark.
Die Temperaturen sollen sinken, genießen wir also den Hoch-Sommer, solange wir ihn haben!