Drachen steigen lassen und Basketballern zujubeln: Elbmelancholie-Bloggerin Inga Zimmermann hat trotz streikender Bahnmitarbeiter in der vergangenen Woche viel erlebt.
Der Sommer ist vorbei in Hamburg. Ein klares Indiz dafür: Es gibt längst nicht mehr so viele Outdoor-Veranstaltungen wie noch vor ein oder zwei Monaten in der Stadt. Anhand des Wetters dagegen ließ sich in der vergangenen Woche nicht unbedingt immer erkennen, dass der Herbst begonnen hat: Bei Sonnenschein zog es am Sonntag etliche von uns nochmal in den Stadtpark oder an die Alster, um Drachen steigen zu lassen oder um spazieren zu gehen.
Erst gegen Abend wurde der Sonntag etwas durch Regen getrübt. Wobei: Eigentlich ist der für den Herbst typische Regen durchaus zu begrüßen, da er uns nach den beliebten Vergnügungen im Freien zeigt, dass es in Hamburg auch drinnen viel zu erleben gibt. So konnten wir uns am Sonntag das Theaterstück Zorn der Australierin Joanna Murray-Smith in den Hamburger Kammerspielen anschauen. Um 19 Uhr fand die vorerst letzte Vorstellung dieses Stücks statt. Oder wir konnten nach Wilhelmsburg fahren und uns das erste Heimspiel der bislang recht erfolgreichen Hamburg Towers anschauen. Wir waren selber vor Ort und konnten unsere Basketballer gewinnen sehen.
Blicken wir nun zurück auf den Rest der vergangenen Woche: Das wohl unumgänglichste Ereignis war zweifellos der GDL-Bahnstreik, der den Fern- und S-Bahnverkehr lahmlegte. Glücklicherweise fielen die S-Bahnen nicht gänzlich aus, sondern fuhren zumindest in sehr seltener Taktung. Dennoch haben wir uns mit den möglichen Alternativen auseinandergesetzt und diese präsentiert. Ich selber habe mich für die Alternative U-Bahn und Fahrrad entschieden. Zusätzlich profitiere ich derzeit auch davon, dass in Barmbek einige Buslinien verlegt worden sind, dadurch fahren an meiner Haustür im Moment häufiger Busse vorbei.
Ohne Probleme bin ich so zu einer Island-Fotoausstellung am Fischmarkt gelangt, die mir meine Kollegin Maria empfohlen hat. Mit Livemusik und Wein waren die schönen Fotografien von Anne Oschatz im Heilkulturwerk zu bewundern — und Marias Entscheidung, nach Island zu fliegen, wurde durch sie für mich sehr gut nachvollziehbar.
Was war sonst noch los in der vergangenen Woche? Fast wäre das gerade fertig gestellte Kreuzfahrtschiff Quantum of the Seas in den Hamburger Hafen eingelaufen, um bei Blohm+Voss am Dock 17 anzulegen. Doch nun ist der Wasserstand zu niedrig, sodass das Megaschiff mit 8,5 Metern Tiefgang nicht nach Hamburg kommen wird. Schifffans konnten aber stattdessen das Schulschiff NE Brasil besuchen.
Für viele Hamburger Studierende begann in der letzten Woche das neue Wintersemester, andere — 13.000! — besuchten das Konzert von Jan Delay und wieder andere besuchten die Lesbisch-Schwulen Filmtage, die ihr 25. Jubiläum feierten. Natürlich war noch mehr los in der Hansestadt, doch jetzt schauen wir voraus, auf weitere, herrliche Herbsttage — und wünschen eine schöne neue Woche!