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England revidiert seine Integrationspolitik

 


Die britische Integrationsministerin Ruth Kelly („Community Secretary“) hat in einer Rede die Revision der Minderheitenpolitik angekündigt. Kelly fordert eine „neue und ehrliche Debatte über Integration und Zusammenhalt“.

Die Sprache ist noch sehr politisch korrekt, obwohl die Ministerin sagt, „wir dürfen uns nicht von politischer Korrektheit zensieren lassen, und wir dürfen auch nicht auf Zehenspitzen um wichtige Themen herumgehen“.

Sie glaube, heißt es in der Rede, „wir haben uns von einem gleichmäßigen Konsens über den Wert des Multikulturalismus hin bewegt zu einer Debatte, in der wir die Frage stellen dürfen, ob dieser (der Multikulturalismus) das Leben in getrennten Welten befördert.“

Und weiter: „Haben wir – indem wir unbedingt vermeiden wollten, eine einzige britische Identität und Kultur aufzuzwingen – am Ende voneinander isolierte Gemeinschaften befördert, zwischen denen es keine Bindungen gibt? Ich glaube, daß wir Diversität nicht mehr als ein Land erfahren, sondern als eine Ansammlung lokaler Gemeinschaften.“

Das ist alles noch sehr wolkig dahingesprochen, aber dennoch tut sich was: von „nicht verhandelbaren Regeln“ ist nun die Rede, und davon, daß man das Selbstvertrauen haben müsse „Nein zu sagen zu bestimmten Vorschlägen von partikularen ethnischen Gruppen“.

Das richtet sich eindeutig an die muslimische Community. Der Ärger über deren kaltschnäuzige Reaktion auf die vereitelten Anschläge – die schlichtweg auf die verfehlte Außenpolitik Blairs zurückgeführt wurden – sitzt tief.