Die Islamische Republik Iran hat beim französischen Botschafter in Teheran eine Protestnote abgegeben, in der man sich über die Einladungspolitik des Filmfestivals von Cannes beschwert. Als Teil des Wettbewerbs läuft nämlich diesmal die mit Spannung erwartete Film-Adaption des Comics von Marjane Satrapi, „Persepolis“.
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Diese lächerliche Reaktion – sie erinnert an den Karikaturenstreit – ist typisch für ein totalitäres Regime wie dieses: Die Vorstellung, dass das Filmfestival von Cannes völlig frei von Weisungen des Elysée-Palastes einlädt, wen man für wichtig und richtig hält – diese Vorstellung ist offenbar für Teheran unfassbar.
Solche Beschwerden zeigen wie ein Spiegel, wie die Sache im Iran geregelt ist: Ohne behördliche Genehmigung läuft nichts. Zensur und Vorzensur haben die Kulturszene im Griff.
Und mehr noch: Der Iran geht sogar mit Gewalt gegen Filmemacher vor, wie dieser Tage der grosse Mohsen Makhmalbaf zu verstehen gibt. Seine jüngste Tochter Hana, auch sie eine Filmemacherin, wurde offenbar bei Dreharbeiten
in Afghanistan von iranischen Agenten mit Handgranaten attackiert. Mehrere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt, ein Pferd wurde getötet. Die Filmemacherin überlebte durch Glück. Ihr Vater ging nun an die Öffentlichkeit: „Wenn meiner Familie etwas zustösst, mache ich die islamische Republik verantwortlich.“