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Machmud Abbas: Die wahren Gründe für den Gaza-Krieg

 

In einem Interview mit der saudischen Zeitung Asharq Alawsat äußert der Präsident der Palästinensichen Selbstverwaltung sich voller Wut über die israelische Politik. Dies ist die Analyse der Lage, die Abbas dem amerikanischen Gesandten George Mitchell am Donnerstag vorgetragen haben soll:

Die Israelis suchten nach immer neuen Gründen, um die Verpflichtungen des Oslo-Abkommens nicht zu erfülllen und das Endziel eines palästinensischen Staates zu verhindern. Der Großteil der Siedlungs-Aktivität habe nach dem Oslo-Abkommen stattgefunden.

Erst habe man Arafat zu unterminieren versucht, dann Abbas und schließlich das Gaza-Problem geschaffen, um die palästinensische Einheit zu verhindern. Der Ursprung des heutigen Krieges liege in Ariel Sharons einseitigem Rückzug aus Gaza, der ein Vakuum geschaffen habe. Israel habe nichts gegen den Waffenschmuggel unternommen, der Hamas zugute gekommen sei. Den Polizeitruppen der PA habe man allerdings eine adäquate Ausrüstung mit Sicherheitsbedenken verweigert.

Und schließlich kam es zum „verrückten Krieg“ der letzten Wochen:

Then came the mad war, which was never aimed at weakening Hamas. Rather, its aim was to strengthen Hamas at the expense of the bodies of children, women, and other innocent people and at the expense of the destruction, so that we, as Palestinians, may remain divided, and the Israelis would say: „We have no partner for the negotiations, and the Palestinian people are busy with themselves and not interested in a state.“

Dazu ist zu sagen: Es ist wahr, dass man Abbas nicht geholfen hat, seine Position zu behaupten. Der Rückzug aus Gaza ohne klare Übergabe  war ein Fehler. Und die Siedlungsaktivitäten sind ein Schlag ins Gesicht für alle, die von einem „Friedensprozeß“ reden.  

Und selbst wenn Abbas nicht Recht haben sollte, die böse Absicht zu unterstellen, Israel wolle die Palästinenser auf Dauer spalten – das Resultat des Krieges könnte dennoch so sein.

Willkommen in der Hölle, Mr. Mitchell.