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Iran: Rekordbeteiligung an der Präsidentenwahl

 

Bewegende Szenen aus dem Wahlkampf kann man hier sehen.
Heute traf ich in Potsdam Ramin Jahanbegloo, den iranischen Philospophen, der nach Monaten im Evin-Gefängnis im Exil lebt. Er blickt naturgemäß mit Spannung auf die heutige Wahl. Ein bißchen ist es so, als hielte die ganze Welt den Atem an, scheint mir.
Ramin jedenfalls sieht mit Genugtuung, dass eine „grüne Revolution“ die Jugend erfaßt hat – ohne sich über Mussawi auch nur die geringsten Illusionen zu machen. Ein „Reformer“ war der Mann in seiner Amtszeit nie. Er ist mehr eine Projektionsfläche für Hoffnungen.


Nachdem man Ramin vorgeworfen hatte, er plane eine „samtene Revolution“ im Iran (wie in den früheren Ostblockländern), sieht er jetzt mit Freude, dass die Menschen eine grüne Welle losgetreten haben, die – vielleicht – Ahmadinedschad hinwegfegt.
Heute werden jedenfalls Rekordzahlen gemeldet, was die Wahlbeteiligung angeht. Bedeutet das eventuell eine Entscheidung im ersten Wahlgang? Ramin ist skeptisch. Er rechnet mit einem zweiten Wahlgang am kommenden Freitag, wenn keiner der Kanididaten eine absolute Mehrheit erreicht. Dann würde es auf die Anhänger der beiden wohl aussischtslosen Kandidaten Rezai und Karrubi ankommen: Wenn sie sich hinter Mussawi stellen, wäre ein Wechsel möglich. Doch Ramin rechnet für diesen Fall mit einer Intervention des Revolutionsführers Chamenei, dem viel am Machterhalt Ahmadinedschads liege.


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