Na bitte. Erstaunlicher Wandel eines Hasspredigers aus Hamburg, den der SPIEGEL dokumentiert:
Mohammed al-Fasasi hat offenbar der Gewalt abgeschworen. Der marokkanische Prediger, der in seiner Heimat wegen der Anschläge in Casablanca 2003 zu 30 Jahren Haft verurteilt wurde, wendet sich in einem Schreiben, das dem SPIEGEL vorliegt, an alle Muslime in Deutschland und bekennt darin, er habe sich „vergaloppiert“ und sei „über das Ziel hinausgeschossen“.
1999 und 2000 hatte er als Imam in der Hamburger Kuds-Moschee (heute Taiba-Moschee) noch dazu aufgerufen, „die Herrschaft der Ungläubigen zu beseitigen, ihre Kinder zu töten, ihre Frauen zu erbeuten und ihre Häuser zu zerstören“. Er gehörte zu den Bekannten von drei Todespiloten des 11. September 2001.
Nun schreibt Fasasi: „Deutschland ist kein Kampfgebiet“. Jeder Einwanderer habe einen Vertrag mit dem deutschen Staat, den es einzuhalten gelte. In Deutschland herrsche „tatsächliche Religionsfreiheit, wie es sie in vielen islamischen Ländern nicht gibt“. Dass allein „in Hamburg 46 Gebetsräume“ existierten, sei ein Beweis für die Toleranz des deutschen Staates gegenüber den Muslimen, „weil es in keinem islamischen Land eine vergleichbar große Zahl von Kirchen in einer Stadt gibt“.
Im Hinblick auf das deutsche Engagement in Afghanistan mahnt Fasasi, die Ablehnung der deutschen Politik dürfe nur mit friedlichen Demonstrationen betrieben werden, „die Stärke des Arguments liegt nicht in der Gewehrkugel“.
Er fordert die Muslime auch dazu auf, nicht von staatlichen Zuwendungen zu leben. „Es ist besser, dass der Muslim von seiner Hände Arbeit und seiner Stirne Schweiß isst, denn dieser Bissen ist schmackhaft und süß“, schreibt der Prediger.