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Die Taliban greifen Deutsche an, weil sie als schwach gelten

 

Morgen gibt die Bundeskanzlerin eine Regierungserklärung zum Krieg in Afghanistan ab – die vierte in sechs Monaten.

Interessantes Interview auf unserer Homepage zu den Problemen der Deutschen und zur neuen Strategie mit Ahmed Rashid:

Frage: Nach dem Willen der Bundesregierung sollen die deutschen Soldaten mehr „Präsenz in der Fläche“ zeigen. Wie hoch ist das Risiko, dass die Taliban ihre Angriffe aus dem Hinterhalt auf deutsche Soldaten noch verstärken werden?

Rashid: Die Taliban zielen auf diejenigen, die sie als schwache und verwundbare Nato-Mitglieder betrachten: Dazu gehören spanische, italienische und deutsche Soldaten, in deren Heimatländern verstärkte Abzugsdiskussionen geführt werden. Alles deutet darauf hin, dass die Taliban-Führung ihre Kommandeure im Norden Afghanistans angewiesen hat, Bundeswehrsoldaten ins Visier zu nehmen. Erschwerend kommt für die deutschen Soldaten hinzu, dass sie nur eine geringe Kenntnis von ihrem Einsatzgebiet haben und zu wenig Feindaufklärung betreiben. Sie haben ihre Lager bisher zu selten verlassen. Oftmals wissen sie nicht zu unterscheiden: Wer ist ein Taliban – und wer nicht? Dagegen haben die US-Soldaten und die Briten in ihren Einsatzregionen sehr viel mehr Zeit darauf verwendet, mit Dorfältesten zu sprechen und Dorfversammlungen abzuhalten. Dies wurde leider von den Deutschen sehr stark vernachlässigt.