Außenminister Westerwelle soeben bei der Übergabe der Studie zur Verstrickung des Auswärtigen Amtes in die NS-Politik:
„In diesem Auswärtigen Amt konnte man Mord als Dienstgeschäft abrechnen.“
Das bezieht sich auf einen Fund der unabhängigen Historikerkomission. Der „Judenreferent“ Rademacher, der in einer Reisekostenabrechnung 1941 als Reisegrund angegeben hatte: „Liquidation von Juden in Belgrad“.
Westerwelle hat sehr gut und entschieden gesprochen. Er will die Studie über die aktive Beteiligung der Diplomaten an der Judenermordung zum Bestandteil der Attaché-Ausbildung machen.
Das sind so die Momente, in denen ich fühle (nicht ohne Stolz), dieses Land hat einen moralischen Kompaß. Ein gutes Gefühl, wäre der Anlaß nur nicht so grauenhaft.