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Mona Eltahawy misshandelt von der ägyptischen Polizei

 

Mona Eltahawy, eine meiner Heldinnen auf diesem Blog seit vielen Jahren, ist in Kairo brutal von der Polizei misshandelt worden. Sie wurde bei den Demonstrationen am Tahrir-Platz von Polizisten aufgegriffen, auf eine Wache verbracht, dort geschlagen und sexuell belästigt.

Das Ergebnis sieht man auf diesen Twitter-Bild: eine gebrochene Hand und ein gebrochener Arm. 

Mona Eltahawy, gestern in Kairo (in einem T-Shirt von Sandmonkey)   Foto: TWITTER

Weil Mona Eltahawy während ihrer gesamten Zeit in Kairo stets getwittert hat, konnte ihren Freunden auffallen, dass irgendetwas nicht stimmte. Erst setzten die Tweets aus, dann kamen sie von anderen Accounts aus. Monas Schwester schlug Alarm, sie befürchtete, dass der Account gehackt worden war. Aber irgendwie war es Eltahawy gelungen, mit Hilfe von anderen weiter Botschaften aus der Haft zu schicken.

Am Donnerstag morgen kam dann die Erleichterung. Mona Eltahawy twitterte: „I am free.“

Der Guardian fasst die Ereignisse zusammen:
Eltahawy was arrested on Wednesday night near Mohamed Mahmoud Street, the narrow street near Tahrir that has been the scene of some of the worst clashes between protesters and security forces.
Around 11pm GMT she wrote: „Pitch black, only flashing ambulance lights and air thick with gas.“
She then described the violence occurring around the gates of the American University in Cairo. „Can’t believe it. A cacophony of sirens, horns, flashing ambulance lights.“
In a penultimate tweet, she appeared to write „Beaten arrested in interior ministry.“
A series of dramatic tweets on Thursday morning began with the words: „I am free.“ A few minutes later she reported: „12 hours with interior ministry bastards and military intelligence combined. Can barely type – must go xray arms after CSF pigs beat me.“
As she would discover later, they had broken her left hand and her right arm, leaving one hand so badly swollen she could not close it.
Eltahawy continued: „Five or six surrounded me, groped and prodded my breasts, grabbed my genital area and I lost count of how many hands tried to get into my trousers. Yes, sexual assault. I’m so used to saying harassment but [they] assaulted me.“

Es scheint eine Rolle gespielt zu haben, dass Eltahawy neben der ägyptischen auch die amerikanische Staatsangehörigkeit besitzt. Als ihr amerikanischer Pass auffiel, ließen die Beamten ab von ihr.
Man kann sich entsprechend vorstellen, was mit einheimischen Frauen passiert, die den Sicherheitskräften in die Hände fallen. Sexuelle Belästigung als Mittel der politischen Repression ist spätestens seit den so genannten „Jungfrauentests“ bekannt, bei denen Demonstrantinnen im Frühjahr von Sicherheitskräften misshandelt worden waren. Mona Eltahawy gehört zu den international bekanntesten Kritikerinnen dieser besonders perfiden Form von Übergriffen.
Hier ein Clip von ihr aus dem Frühjahr als Gast bei Bill Maher: