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Sehen wir uns morgen?
© Fischer Schatzinsel

Alice Kuipers Geschichte Sehen wir uns morgen? ist geschrieben auf – einer Sammlung von Klebezetteln. Claire und ihre Mutter machen sie am Kühlschrank fest, wenn sie einander wieder einmal verpasst haben, weil Claires Mutter früh ins Krankenhaus muss, wo sie als Ärztin arbeitet. Oder wenn Claire abends nicht zu Hause ist, weil sie bei ihrer Freundin Emma Schularbeiten macht. Das ist alles ganz lustig, ein etwas hektisches Familienleben eben – bis Claires Mutter Krebs bekommt. Danach geht es in den Kühlschrankbotschaften um Leben und Tod: Um Claires Angst davor, dass ihre Mutter sterben könnte. Um die Wut, die sie manchmal spürt, weil das Leben mit einer Kranken so anders ist als alles, was sie gewohnt war. Und um Claires schlechtes Gewissen, wenn sie sich trotz allem über etwas freut.

Diese Geschichte ist sehr traurig. Wer beim Lesen leicht weint, wird weinen. Aber zugleich zeigt Sehen wir uns morgen?, dass das Leben weitergehen kann, auch wenn wir verzweifelt sind. Und das ist am Ende ein Trost: den Kranken wie den Gesunden, denen, die bleiben, und denen, die gehen müssen.

Alice Kuipers
Sehen wir uns morgen?

Fischer Schatzinsel 2007, 233 S.
9,95 Euro