„Wir bleiben immer zusammen, egal was passiert!“ Dieses Versprechen haben sich Nadja, ihre Mutter und ihr Vater gegeben. Doch das ist viele Jahre her. Jetzt ist Nadjas Mutter weggezogen, weil sie in Hamburg einen neuen Job bekommen hat. Nadja aber lebt weiterhin mit ihrem Vater in der alten Wohnung in Ostberlin. Der war mal ein berühmter Fotograf – als es die DDR noch gab. Einige Jahre nach der Wende will niemand mehr etwas von ihm wissen – denkt Nadjas Vater zumindest selbst. Oft ist er betrunken, die Wohnung wird immer mehr zu einem Saustall und Fotos hat er schon lange nicht mehr gemacht. Nadja will trotzdem bei ihm bleiben. Und für die Ferien hatte er ihr schließlich versprochen, ans Schwarze Meer zu fahren. Als Nadja erkennen muss, dass aus der Reise nichts wird, als ihr Vater das Geld für die Miete in der Kneipe versäuft und plötzlich auch noch eine Frau vom Jugendamt vor der Tür steht, packt Nadja die Wut. Sie verbrennt alle Fotos ihres Vaters, die sie in der Wohnung in die Finger bekommt. Kurz darauf verschwindet der Vater und Nadja muss die Frau vom Jugendamt und ihre Mutter immer mehr belügen. Nur ihre Freunde halten zu Nadja, obwohl sie auch die oft vor den Kopf stößt. Die Freunde leihen ihr Geld für die Miete, renovieren mit ihr die Wohnung und kommen auf eine aberwitzige Idee, um die Frau vom Jugendamt abzulenken: Eine Ausstellung mit Fotos von Nadjas Vater – wie in alten Zeiten, als er so berühmt war. Die Freunde schuften Tag und Nacht und Nadja erkennt, dass sie mit ihrem Vater eine besondere Begabung teilt …
Ab 11 Jahren
Petra Kasch:
Bye-bye, Berlin
Ravensburger Verlag 2009
12,95 €
Von Katrin Hörnlein