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Alltagspiraten

 

Ein Auge sieht, eins macht Pause/ © Piratoplast

Fast jeder von Euch hat sich schon einmal als Pirat verkleidet, schwarze Augenklappe (meist aus Gummi und schrecklich unbequem) inklusive. Doch warum tragen viele Kinder jeden Tag ein Pflaster vor einem Auge, durch das sie gar nichts sehen können?

Diese Kinder müssen ihren Augen noch beibringen, besser zu sehen. Oft ist ein Auge schlechter als das andere. Das Problem: Das schlechte Auge wird dann noch fauler, und überlässt dem guten Auge die ganze Arbeit des Sehens. Das geht auf Dauer nicht gut, denn wenn das schlechte Auge nichts mehr tut, kann man damit immer weniger gut sehen. Oder die Kinder schielen. Auch dann muss man den Augen angewöhnen, richtig geradeaus zu gucken.

Für Kinder, deren Augen noch trainieren müssen, legen Orthoptistinnen fest, wie oft und wie lange ein Augenpflaster getragen werden muss. Orthoptistinnen arbeiten in einer Sehschule, aber leider heißen sie nicht Sehlehrerinnen, sondern haben diese schrecklich kompliziert auszusprechende Berufsbezeichnung.

Die Orthoptistin kontrolliert regelmäßig, ob das nicht abgeklebte, freie Auge besser wird und ob das abgeklebte Auge durch die Unterforderung nicht zu schlecht wird. Die Pflaster werden zu festgelegten Zeiten tagsüber auf das Auge geklebt und spätestens abends, vor dem Schlafengehen, wieder abgenommen. Manche Tage sind auch pflasterfrei, damit beide Augen wieder zusammen arbeiten können.

Wie lange Kinder fast täglich mit einer ärztlich verordneten Augenklappe herumlaufen müssen, ist ganz unterschiedlich. Zwei Jahre kann es schon dauern, bis endlich beide Augen gleich gut sehen. Damit bei den Alltagspiraten keine Langeweile aufkommt, gibt es viele verschiedene Motive auf den Pflastern zur Auswahl – Piraten, Haie, Fußballer, Pferde, Elfen und Herzen. Und nun ratet mal, welche Motive besonders beliebt sind.
Bei den Jungen das schwarze mit dem Seeräuber, und bei den Mädchen das mit der rosa Glitzerprinzessin.