In den letzten Wochen ist in Nordafrika viel passiert. Erst haben die Menschen in Tunesien ihren Präsidenten gestürzt, der schon ganz lange regiert hat und viel Geld von den Tunesiern nur für sich und seine Familie ausgegeben hat. Nach dem tunesischen Herrscher wackelt jetzt der nächste nordafrikanische Staatschef, der sogar noch viel länger im Amt ist. In Kairo demonstrieren heute mehr als eine Million Menschen gegen den Präsidenten Husni Mubarak, der schon seit 1981 im Amt ist.
Die Demonstranten wollen, dass Mubarak sein Amt aufgibt. Von einer neuen Regierung erhoffen sie sich freie Wahlen und das Recht, ihre Meinung sagen zu dürfen. Denn bisher landeten viele, die öffentlich etwas gegen Mubarak sagten, im Gefängnis oder wurden sogar gefoltert. Außerdem wollen die Menschen, dass von dem Geld, das sie als Steuern an den Staat zahlen, auch Dinge für sie gebaut werden. Mehr Schulen, bessere Straßen und eine bessere Versorgung mit Ärzten in allen Teilen des Landes.
Das, was gerade auch den Straßen Ägyptens passiert, nennt man eine Revolution. Mittlerweile fordern viele andere Regierungen Mubarak auf, nicht mehr auf seinem Stuhl kleben zu bleiben, sondern den Weg frei für eine neue, demokratische Regierung in Ägypten zu machen.
Weil sich ganz viele Menschen im Internet zu den Demonstrationen verabredet haben, hat Mubarak das Internet in Ägypten einfach abschalten lassen. Auch viele Handys funktionieren nicht.
Leider sind die Demonstrationen in Ägypten nicht immer friedlich. Aus den Gefängnissen sind gefährliche Leute ausgebrochen, die einfach so in Geschäfte oder Museen einbrechen und diese ausrauben. Und die Polizei und die Soldaten, die auf den Befehl des Präsidenten gehorchen müssen, schützen nicht mehr alle. Bei den Unruhen sollen bisher über 300 Menschen getötet worden sein.
Viele deutsche Firmen versuchen ihre Mitarbeiter, die in Ägypten arbeiten, seit Tagen zurück nach Deutschland zu bringen. Doch in die ägyptischen Urlaubsparadiese am roten Meer reisen noch immer viele Urlauber, die hoffen, dass ihnen in den großen Hotels nichts passieren wird.
Was gerade in Ägypten passiert, und wie es weitergehen kann, könnt Ihr Euch in einem kurzen Film des Kindernachrichtensenders Minitz ansehen.