Wisst Ihr, wer Amy Chua ist? Eine Mutter in den USA, die ihre beiden Töchter richtig streng erzieht. Jeden Tag müssen beide Mädchen mehrere Stunden lang auf ihren Instrumenten üben, viele Vergnügen wie Kindergeburtstage oder das Mitspielen im Schultheater sind nicht erlaubt. Fernsehen, am Computer daddeln oder bei Freunden übernachten, ist auch komplett verboten. Das ist ein Drill, fast wie bei den Soldaten, werden manche Eurer Eltern dabei denken. Doch das Ergebnis von Amy Chuas Erziehungsmethoden kann sich – bis jetzt – sehen lassen. Beide Mädchen sind angeblich überall spitze. Und dabei lieben sie ihre Mutter auch noch. Kann das sein?
Die Erziehungsmethoden von Mutter Chua stammen aus ihrem chinesischen Elternhaus. Dort wird Kindern von klein auf beigebracht, dass nur Leistung zählt. Und je mehr man schon als Kind lernt und kann, desto besser sind später die Aussichten auf einen tollen Beruf. Und wer einen guten Job hat, der verdient auch viel Geld. Tigermutter wird Mutter Chua nun überall genannt. Weil ihr Buch, das sie über ihre Erziehung geschrieben hat, den englischen Titel „Battle Hymn of the Tiger Mother“ – das heißt übersetzt ungefähr „Schlachtruf einer Tigermutter“ – hat. Und der Tiger ist ein chinesisches Sternzeichen. Er steht für Kraft, Stärke und Führungsqualitäten. Der Tiger ist der Chef. Und wer von einer Tigermutter groß gezogen wird, soll ebenfalls Chef werden.
Doch die jüngere Tochter von Amy Chua fand die Erziehung ihrer Mutter nicht so toll. Und hat sich gewehrt. Angeblich ist ihre Mutter jetzt ein bisschen lockerer geworden.
Für viele Eltern in Deutschland ist der Erziehungsstil der als „Tigermutter“ bekannt gewordenen Amy Chua das genaue Gegenteil von dem, was sie zu Hause machen. Bei uns sollen sich Kinder selbst entwickeln dürfen, eigene Interessen haben, lernen, wie man glücklich im Leben wird – ohne die nötigen Pflichten und Aufgaben zu vergessen. Doch klappt das alles von alleine, nur mit viel Liebe und guten Ratschlägen? Oder hilft es doch, wenn Mama oder Papa sich durchsetzen und keine 3 in der Mathearbeit sehen wollen, sondern mindestens eine 2?
Nun seid Ihr an der Reihe. Wir wollen von Euch wissen: Wie viel Druck von den Eltern muss sein? Wenn Ihr ein Instrument spielt: Denkt Ihr regelmäßig daran zu üben, oder müsst Ihr dazu erst ermahnt werden? Macht Ihr Eure Hausaufgaben immer ordentlich und gut? Was sollen Eure Eltern für Euch sein – strenge Erzieher oder verständnisvolle Freunde, die für alle Sorgen und Probleme ein offenes Ohr haben?
Nutzt einfach die Kommentarfunktion am Ende des Textes und diskutiert darüber, wie Ihr von Euren Eltern erzogen werden möchtet – und wie nicht!