Es gibt nur ein Tier auf der Welt, das fauler ist als ein Faultier: ein Faultier im Zoo. Mehr als fünfzehn Stunden am Tag verbringt es schlafend, seine Artgenossen in freier Wildbahn schlummern dagegen sechs Stunden weniger. Allerdings sind Faultiere auch im wachen Zustand ziemlich träge. Den ganzen Tag hängen sie kopfüber von den Bäumen des Regenwaldes und regen sich höchstens, um mal ein Blatt vom Ast zu rupfen und es genüsslich zu kauen – gaaanz langsam natürlich.
Viele Muskeln braucht man für dieses Leben nicht, die neun Kilo, die ein Faultier auf die Waage bringt, gehen hauptsächlich auf seinen Mageninhalt zurück. Weil ihm alle Anstrengung zuwider ist, steigt das Faultier nämlich nur einmal in der Woche vom Baum, um einen Haufen zu machen. Das Fell des Tieres schimmert leicht grünlich, aber nicht etwa, weil es vor lauter Faulenzerei Schimmel angesetzt hätte: Zur Tarnung züchtet das Faultier auf seinem Körper Algen, auch Raupen und anderes Getier wohnen darauf. Da bekommt das Wort Faulpelz eine ganz neue Bedeutung!