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Verrückte Viecher der Dunkelheit

Wenn es dunkel wird, flüchten die Menschen in ihre beleuchteten Wohnungen. Manche Tiere aber mögen die Dunkelheit

Von Salima El Kurdi und Madalena Hamm

Ein Fettschwalmpärchen auf Trindad/ © Wikipedia
Ein Fettschwalmpärchen auf Trindad/ © Wikipedia

Der Fettschwalm

Sein Name klingt wie ein Schimpfwort, dabei ist der Fettschwalm nicht dick. Der südamerikanische Vogel heißt so, weil er fetthaltige Früchte frisst. Die pflückt er nachts. Tagsüber versteckt er sich in finsteren Höhlen, in denen er sich allein mit den Augen nicht zurechtfindet. Stattdessen sendet er tiefe Klicklaute in die Dunkelheit aus und lauscht dem Echo, das von den Wänden zurückschallt. So kann er umherfliegen, ohne anzustoßen. Manchmal sitzen bis zu 50 Vögel in einer Höhle und rufen gemeinsam. Der Fettschwalm gilt als lautester Vogel der Welt. Weiter„Verrückte Viecher der Dunkelheit“

 

Verrückte Viecher (52): Sabah-Nashorn

Die Sabah-Nashörner leben auf Borneo/ © Charles W. Hardin
Die Sabah-Nashörner leben auf Borneo/ © Charles W. Hardin

Eigentlich kann man Nashörner ja kaum übersehen, so groß und grau, wie sie sind. Aber auf der Insel Borneo lebt eine Nashornart, die kaum ein Mensch je zu Gesicht bekommen hat. Zugegeben, das Sabah-Nashorn ist das kleinste Nashorn der Welt, aber mit 1,30 Meter Schulterhöhe doch immer noch ein Brocken. Das Tier ist jedoch ein Meister darin, sich im dichten Regenwald der Insel zu verstecken. Es zu sehen ist fast unmöglich, aber mit ein bisschen Glück kann man es hören. Denn das Nashorn singt gern. Um sich vor der tropischen Hitze zu schützen, nehmen die Tiere Schlammbäder und trällern dabei vor sich hin. Eine deutsche Biologin hat sie dabei belauscht, sie sagt, ihr Gesang klinge so ähnlich wie der von Walen. Warum sie singen, kann sich die Forscherin nicht erklären, Sabah-Nashörner sind Einzelgänger, es hört ihnen meistens niemand zu. Aber wenn wir unter der Dusche singen, brauchen wir ja auch kein Publikum.

Die Radiogeschichte über das Sabah Nashorn hörst Du am Sonntag um 8.05 Uhr in der Sendung »Mikado – Radio für Kinder« auf oder im Internet.

 

Verrückte Viecher (51): Helgoländer Hausmaus

Zwei Helgoländer Mäuse/ © Thomas Sacher
Zwei Helgoländer Mäuse/ © Thomas Sacher

Seit der Steinzeit leben Mäuse und Menschen zusammen: Wo Menschen sind, fallen Krümel, und es ist meist warm und trocken. Im Laufe der Jahrtausende hat sich eine Mausart entwickelt, die sich regelrecht darauf spezialisiert hat, mit uns Menschen zu wohnen: die Hausmaus, wissenschaftlich Mus musculus. Man findet sie auf der ganzen Welt. Auf der Insel Helgoland jedoch lebt eine Unterart der Hausmaus, die nur dort zu finden ist: Mus musculus helgolandicus. Weiter„Verrückte Viecher (51): Helgoländer Hausmaus“

 

Verrückte Viecher (50): Bola Spinne

Die Bola-Spinne lebt in Südafrika/ © Lendebeer
Die Bola-Spinne lebt in Südafrika/ © Lendebeer

Unter den Spinnen gibt es solche und solche. Manche weben kunstvolle Netze und harren stundenlang aus, bis ein Beutetier darin kleben bleibt. Andere sind weniger fleißig und geduldig, sie denken sich gerissene Tricks aus, um die Nahrungssuche zu beschleunigen. Die Bola-Spinne etwa, eine Verwandte der Kreuzspinne, macht sich nicht die Mühe, ein ganzes Netz zu spinnen. Sie stellt lediglich einen kurzen Faden her, an dessen Ende eine klebrige Schleimkugel hängt. Weiter„Verrückte Viecher (50): Bola Spinne“

 

Verrückte Viecher (49): Kiwi

Heißt wie eine Frucht, ist aber ein Vogel: Der Kiwi/ © The Rohit
Heißt wie eine Frucht, ist aber ein Vogel: Der Kiwi/ © The Rohit

Was ist das: Es ist dunkelbraun, struppig, ziemlich oval und kommt aus Neuseeland? Die Antwort lautet: Kiwi. Damit ist aber nicht nur die Frucht, sondern auch ein Vogel gemeint. Der Kiwi ist das Wappentier Neuseelands. Und als die Neuseeländer vor etwa 50 Jahren begannen, ihre Lieblingsfrucht in die ganze Welt zu verkaufen, nannten sie die einfach auch Kiwi – schließlich ist die Ähnlichkeit zwischen Tier und Obst kaum zu übersehen. Kiwis – also die Vögel – haben kräftige Beine, aber winzige Stummelflügelchen. Weiter„Verrückte Viecher (49): Kiwi“

 

Verrückte Viecher (48): Strandschnecke

Eine Strandschnecke/ © Paul Morris
Eine Strandschnecke/ © Paul Morris

Fußschleim klingt eklig. Und was soll das überhaupt sein, wer hat schon schleimige Füße? Die Antwort: Schnecken. Streng genommen bestehen diese Tiere nur aus einem Kopf und einem Fuß, so nennt man ihre Unterseite. Und die ist schleimig, damit Schnecken zum Beispiel über raue Felsen kriechen können, ohne sich zu verletzen. Fußschleim herzustellen kostet die Schnecken allerdings auch viel Energie. Deshalb benutzen clevere Schnecken die Schleimspuren von anderen Schnecken, so müssen sie selbst weniger schleimen. Weiter„Verrückte Viecher (48): Strandschnecke“

 

Verrückte Viecher (47): Seeotter

Eine Seeottermutter mit zwei Jungen/ © Mike Baird
Eine Seeottermutter mit zwei Jungen/ © Mike Baird

Zeichne mal ein Kästchen, das einen Zentimeter lang und einen Zentimeter breit ist. Okay, und jetzt stell Dir vor, auf dieser winzigen Fläche würden 100 000 Haare wachsen. Unglaublich, aber genau so ist es bei Seeottern, jeder Quadratzentimeter ihrer ist so dicht bewachsen. Sie haben mehr Haare als alle anderen Tiere auf der Welt. Das liegt daran, dass sie fast ihr ganzes Leben im Meer verbringen: Sie jagen im Wasser, sie schlafen im Wasser, und auch die Babys werden im Wasser geboren. Damit ihnen bei alldem nicht kalt wird, haben sie so ein dichtes Fell. Weiter„Verrückte Viecher (47): Seeotter“

 

Verrückte Viecher (46): Zweifarben-Pitohui

Zwei markante Farben: Der Pitohui/ © Berichard
Zwei markante Farben: Der Pitohui/ © Berichard

Auf Neuguinea, einer großen Insel im Pazifischen Ozean, gibt es unzählige Vogelarten. Manche, wie die Paradiesvögel, sind wunderschön. Manche sind lecker und werden von den Einheimischen gegessen. Und einer ist ungenießbar. Um den Zweifarben-Pitohui machen die Feinschmecker einen großen Bogen, sein Fleisch sei schrecklich bitter, sagen sie, und es brenne im Mund, schlimmer noch als Chili. Der Pitohui ist aber nicht nur nicht lecker, er ist sogar giftig. Das hat ein Biologe entdeckt, der vor mehr als 20 Jahren von einem Pitohui gebissen wurde. Weiter„Verrückte Viecher (46): Zweifarben-Pitohui“

 

Verrückte Viecher (45): Narwal

Einhörner der Meere: Narwale/ © Glenn Williams
Einhörner der Meere: Narwale/ © Glenn Williams

Dieses Tier wird gern »Einhorn des Meeres« genannt, dabei ist das, was aus dem Kopf des Narwals ragt, gar kein Horn, sondern ein sehr langer Zahn. Wenn sie etwa ein Jahr alt sind, beginnt bei den Männchen der linke, obere Eckzahn zu wachsen, er wächst und wächst, bis er die Oberlippe des Wals durchbricht. Dann wächst er weiter. Wenn die Tiere erwachsen sind, kann der Zahn drei Meter lang sein. Weiter„Verrückte Viecher (45): Narwal“

 

Verrückte Viecher (45): Kurzkopffrosch

Das ist er, der Kurzkopffrosch/ © Abu Shawka
Das ist er, der Kurzkopffrosch/ © Abu Shawka

Frösche quaken, das ist bekannt. Die meisten Froscharten haben aber noch mehr Rufe auf Lager. Wenn sie sich bedroht fühlen, können sie zum Beispiel herzzerreißende Klagelaute ausstoßen, die klingen, als würde ein Menschenbaby weinen. Die Frösche hoffen damit Vögel oder Katzen zu vertreiben, die ihnen zu nahe kommen. Besonders beeindruckend ist das Geräusch, das ein winziger südafrikanischer Kurzkopffrosch von sich gibt, wenn er sich erschrickt: ein hohes, kurzes Fiepen, als würde man auf ein Quietscheentchen drücken. Noch dazu plustert sich das kleine Kerlchen auf wie ein Kugelfisch – das sieht ganz schön lustig aus! Weiter„Verrückte Viecher (45): Kurzkopffrosch“