Unter den Spinnen gibt es solche und solche. Manche weben kunstvolle Netze und harren stundenlang aus, bis ein Beutetier darin kleben bleibt. Andere sind weniger fleißig und geduldig, sie denken sich gerissene Tricks aus, um die Nahrungssuche zu beschleunigen. Die Bola-Spinne etwa, eine Verwandte der Kreuzspinne, macht sich nicht die Mühe, ein ganzes Netz zu spinnen. Sie stellt lediglich einen kurzen Faden her, an dessen Ende eine klebrige Schleimkugel hängt.
In der Kugel steckt ein Duftstoff, der für männliche Motten wie ein Mottenweibchen riecht, das sich gerne paaren möchte. Kein Wunder, dass die Männchen aufgeregt herbeiflattern. Sind sie nah genug dran, schwingt die Bola-Spinne ihren Faden wie ein Lasso. Wenn sie gut zielt, bleibt der liebestrunkene Mottenmann daran kleben, und sie kann ihn in aller Ruhe einspinnen und verspeisen.
Die Radiogeschichte über die Bola-Spinne hörst Du am Sonntag um 8.05 Uhr in der Sendung »Mikado – Radio für Kinder« auf oder im Internet.