Im Atlantischen Ozean, nahe der Insel Tobago, wohnt eines der ältesten Lebewesen der Erde: eine Hirnkoralle. Schon seit 2000 Jahren sitzt sie dort am Meeresgrund und wächst stetig, inzwischen ist sie fünf Meter breit und etwa vier Meter hoch. Wie der Name vermuten lässt, ähneln Hirnkorallen dem menschlichen Gehirn, sie sind walnussförmig, und ihre Oberfläche liegt in wulstigen Falten.
Korallen gehören zum Reich der Tiere. Dabei ist aber nicht das ganze hirnförmige Gebilde ein einzelnes Lebewesen, sondern es besteht aus vielen kleinen Tieren. Diese heißen Polypen, sitzen dicht an dicht nebeneinander und können sich nicht von der Stelle bewegen. Damit die Tiere trotzdem genug Nahrung haben, sind sie mit winzigen Algen verbrüdert, die in ihrer Haut wohnen und für sie Nährstoffe herstellen. Wenn ein Polyp stirbt, entsteht an der Stelle, an der er gesessen hat, Kalk. Darüber kann wieder ein neuer Polyp wachsen. Bei einer Koralle ist also nur die oberste Schicht lebendig, darunter liegt ein ganzer Friedhof von Polypenskeletten. Vielleicht denken auch deshalb viele Menschen, dass Korallen Steine oder Pflanzen sind.