Der kleine Ritter Trenk mischt zusammen mit seiner Freundin Thekla (die mit der tollen Erbsenschleuder) weiter das Mittelalter ganz gewaltig auf. Immer an seiner Seite das Schwein Ferkelchen und natürlich die fröhlichen Gaukler. In der neuen Geschichte ist es wieder einmal der Ritter Wertolt der Wüterich, der für mächtig Stunk sorgt. Schuld ist sein Größenwahn
Um die größte Burg weit und breit zu haben, hat Wertolt den Dombaumeister der kleinen Stadt gefangen genommen und zwingt ihn jetzt, eine Riesenburg zu bauen. Sein Vorbild ist der berühmte Turmbau zu Babel. Hätte Wertolt aber mal richtig im Alten Testament nachgelesen, wo die Geschichte von dem Turmbau zu Babel steht, hätte er vielleicht doch einen weniger riesigen Turm für seine Burg geplant. Denn in der biblischen Geschichte ist Gott sehr verärgert darüber, dass die Menschen mit dem hohen Turm bis in den Himmel reichen wollen und straft sie mit einem großen Sprachgewirr. Vorher haben alle Menschen die gleiche Sprache gesprochen, nun gibt es ganz viele Sprachen und alle reden ganz wild durcheinander. Deshalb sagen wir noch heute wenn ganz viele Leute durcheinander reden: Das ist ja ein babylonisches Sprachgewirr.
Dass es Wertolt mit seinem ehrgeizigen Turmprojekt auch nicht besser geht als den Menschen im antiken Babylon ist klar. Und als Trenk auf einmal ganz merkwürdig anfängt zu sprechen, scheint sich die alte Geschichte aus der Bibel sogar zu wiederholen.
Der sechste Band der Geschichte vom kleinen Ritter Trenk ist spannend wie alle anderen und schön illustriert. Schade nur, dass die Bücher immer dünner werden.
Kirsten Boie
Der kleine Ritter Trenk und der Turmbau zu Babel
Oetinger Verlag
ab 6 Jahren, 10,95 Euro