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20 Jahre deutsche Einheit

 

Ein Schlüsselanhänger zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit/ Foto: Getty Images

Habt Ihr schon einmal Deutschlandreise gespielt? Das Spiel, in dem man durch das ganze Land reist und ganz nebenbei erfährt wo München, Leipzig oder auch Köln liegen? Als Eure Eltern Kinder waren, gab es das Spiel auch schon. Doch man konnte nur innerhalb Westdeutschlands reisen, der Osten Deutschlands war zwar auf dem Spielplan aufgezeichnet, man konnte mit seinen Hütchen dort aber nicht hinfahren. Den Menschen ging es früher so wie den Spielhütchen. Wer im „Osten“ wohnte, durfte nicht so einfach über die Grenze in den Westen fahren. Und wer vom Westen in den Osten wollte, brauchte gute Gründe wie einen Verwandtenbesuch, Stempel und Genehmigungen. Das ist längst Geschichte.

Das Deutschland, in dem ihr groß werdet, wird nicht mehr durch Grenzanlagen, Zäune oder Mauern getrennt. Morgen feiern wir den 20. Jahrestag der deutschen Einheit. An diesem Tag sollen wir uns daran erinnern, dass Deutschland nicht mehr in zwei Hälften geteilt ist, sondern wieder ein Land ist.

Nach dem zweiten Weltkrieg, den Deutschland verloren hatte, teilten die Siegermächte das Land in sogenannte Besatzungszonen. Der Teil Ostdeutschlands, den die russischen Soldaten besetzt hatten, wurde zur „DDR“, der Deutschen Demokratischen Republik. Im Westen entstand nach der Besetzung durch die USA, Frankreich und England die Bundesrepublik Deutschland.

Berlin, vom Gebiet der DDR umschlossen, wurde ebenfalls geteilt, um zu verhindern, dass die Menschen zwischen den beiden Teilen Berlins hin- und hergehen konnten. Diese „Mauer“ war auf der ganzen Welt als trauriges Schicksal einer geteilten Stadt bekannt. Doch 1989 gab es einen später als friedliche Revolution bezeichneten Volksaufstand in der DDR, die Menschen forderten vor allem Reisefreiheit. Das Recht, dorthin zu reisen, wohin man möchte. Die Grenzen der benachbarten Staaten wie der damaligen Tschechoslowakei und Ungarn wurden für die Menschen aus der DDR immer durchlässiger.

Mario Lilie aus Rostock, der damals 14 Jahre alt war, erinnert sich: „Unser ganzes Leben war in Auflösung. Ich war in der siebten Klasse, und jeden Tag fehlten mehr Kinder und Lehrer, weil alle rüber in den Westen gingen.“ Am 11. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Die Bilder von tanzenden und jubelnden Menschen, die auf der Mauer standen und feierten, gingen um die ganze Welt. Dieser Tag war der Beginn von vielen politischen Gesprächen, die darin endeten, dass Deutschland wiedervereinigt wurde.