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Zugvögel

 

Kraniche ziehen ins warme Winterquartier/ Foto Getty Images

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass jedes Jahr rund 50 Milliarden Vögel am Himmel unterwegs sind und von einem Teil der Erde zum anderen ziehen? Allein zwischen Europa und Afrika pendeln rund 5 Milliarden Vögel. Spätestens jetzt, wo die ersten Nachtfröste das Ende des goldenen Spätsommers einläuten, könnt Ihr in großen Scharen die Zugvögel am Himmel beobachten. In großen Gruppen ziehen sie in den wärmeren Süden und verlassen den kalten Norden für das kommende Winterhalbjahr.

Für unsere Regionen ganz typische Zugvögel sind Weißstorch und Schwarzstorch, Kranich, Wespenbussard, Kuckuck, Mauersegler, Rauchschwalbe, Brachvogel, Kiebitz, Singdrossel, Sumpfrohrsänger, Feldlerche, Nachtigall und Hausrotschwanz. Sie finden bei uns in den kalten Wintermonaten nicht genug Nahrung und haben durch ihr Federkleid keinen ausreichenden Schutz vor der Kälte.

Doch woher wissen die Vögel, wohin sie genau fliegen müssen? Ihnen hilft ein von der Natur eingebauter Magnetsinn, der sich am Magnetfeld der Erde orientiert. Diese ungeheure Sinnesleistung der Vögel, mit einem natürlichen, eingebauten Magnetkompass das richtige Ziel zu finden, ist bisher kaum erforscht. Ein magnetischer Kompass, wie Ihr ihn kennt, zeigt immer klar nach Norden. Wisst Ihr, wo Norden ist, könnt Ihr daraus ableiten wo Süden, Osten und Westen ist.

Die Vögel orientieren sich aber nicht an den von Menschen festgelegten Himmelsrichtungen. Ihr innerer Kompass sagt Ihnen, wenn sie sich nördlichen Regionen nähern, denn an den Polen weisen die Magnetfelder der Erde senkrecht nach oben. Fliegen die Vögel in die warmen Äquatorregionen südlich von Europa stehen die Magnetfelder parallel zur Erdoberfläche. Auch bei Schildkröten. Rehen und Hirschen konnten Forscher inzwischen feststellen, dass sie sich mit Hilfe des Erdmagnetfeldes orientieren.

Es gibt aber auch Vögel, die es im Gegensatz zu ihrem Sommerwohnsitz in Sibirien bei uns in den Wintermonaten angenehm warm finden: Graugänse und Blassgänse könnt Ihr in großen, V-förmigen Schwärmen am Himmel beobachten, wenn Sie bei uns nach einer über 6.000 Kilometer langen Reise zum Überwintern ankommen.

Auf der Seite des Nabu findet Ihr übrigens ein lustiges Spiel über die weite Reise des Gartenrotschwanzes, in dem Ihr erfahrenen könnt, welchen Gefahren so ein kleiner Vogel im Laufe des Jahres ausgesetzt ist.