In dem berühmten Märchen vom Hasen und vom Igel veranstalten die beiden Tiere ein Wettrennen. Schaut man sich den Langohrigel an, der im russischen Dagestan lebt, hat man den Eindruck, die beiden Kontrahenten seien mit vollem Karacho aufeinander zugelaufen, zusammengeprallt und miteinander verschmolzen.
Der Langohrigel hat den Körper und die Stacheln eines Igels, an einen Hasen oder ein Kaninchen erinnern dagegen seine langen, schlanken Beine und vor allem die vier Zentimeter langen Ohren. Mit ihnen kann er nicht nur gut hören, in der Hitze seines wüstenähnlichen Lebensraumes dienen sie im auch als kühlende Klimaanlage. Denn über große Ohren geht mehr Körperwärme verloren als über kleine. Deshalb haben Schneehasen zum Beispiel kürzere Ohren als Feldhasen.
Der Langohrigel ist auch sonst bestens an sein Wüstenleben angepasst. Er kann mehrere Wochen ohne Wasser auskommen, und mit seinen langen Beinen wird er erstaunlich schnell. In einem Marathonlauf gegen einen Hasen hätte er mit diesen Fähigkeiten sicher gute Chancen.