Es hatte ein Mann einen Esel, der schon lange Jahre die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hatte, dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, sodass er zur Arbeit immer untauglicher ward. Da dachte der Herr daran, ihn aus dem Futter zu schaffen, aber der Esel merkte, dass kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen: Dort, meinte er, könnte er ja Stadtmusikant werden. Weiter„Märchen zum Vorlesen (9): Die Bremer Stadtmusikanten“
Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere hässlich und faul. Sie hatte aber die Hässliche und Faule, weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere musste alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein. Das arme Mädchen musste sich täglich auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und musste so viel spinnen, dass ihm das Blut aus den Fingern sprang. Weiter„Märchen zum Vorlesen (8): Frau Holle“
Es war ein armer Mann, der hatte vier Söhne, wie die herangewachsen waren, sprach er zu ihnen: »Liebe Kinder, ihr müsst jetzt hinaus in die Welt, ich habe nichts, das ich euch geben könnte; macht euch auf und geht in die Fremde, lernt ein Handwerk und seht, wie ihr euch durchschlagt.« Da ergriffen die vier Brüder den Wanderstab, nahmen Abschied von ihrem Vater und zogen zusammen zum Tor hinaus. Als sie eine Zeit lang gewandert waren, kamen sie an einen Kreuzweg, der nach vier verschiedenen Gegenden führte. Da sprach der Älteste: »Hier müssen wir uns trennen, aber heut über vier Jahre wollen wir an dieser Stelle wieder zusammentreffen und in der Zeit unser Glück versuchen.« Weiter„Märchen zum Vorlesen (7): Die vier kunstreichen Brüder“
Der berühmte Kinderbuchautor Paul Maar wird 75 Jahre alt. Die KinderZEIT gratuliert und erzählt, was diesen Mann so besonders macht
Von Katrin Hörnlein
Knackwurst oder Apfelkuchen – was gibt es zum Geburtstag? Ganz klar Knackwurst! Das würde jedenfalls das Sams antworten. Denn Knackwürste sind das Leibgericht des frechen grünen Wesens mit der Rüsselnase, den roten borstigen Haaren und den blauen Wunschpunkten. Sein Erfinder, Paul Maar, nimmt lieber den Apfelkuchen. »Der steht bei meinem Geburtstag fast immer auf dem Tisch«, sagt er. An diesem Donnerstag wird Paul Maar 75 Jahre alt und feiert zu Hause mit seiner Familie. In diesem Jahr gibt es aber noch ein großes Fest mit Freunden und Kollegen. Und das ist, na, wann wohl? Am Samstag, oder Sams-Tag. So hat Paul Maar es selbst geschrieben: Am Samstag kommt das Sams. Weiter„Kuchen zu suchen“
Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er hatte eine schöne Tochter. Nun traf es sich, dass er mit dem König zu sprechen kam, und um sich ein Ansehen zu geben, sagte er zu ihm: »Ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen.« Der König sprach zum Müller: »Das ist eine Kunst, die mir wohl gefällt, wenn deine Tochter so geschickt ist, wie du sagst, so bring sie morgen in mein Schloss, da will ich sie auf die Probe stellen.« Als nun das Mädchen zu ihm gebracht ward, führte er es in eine Kammer, die ganz voll Stroh lag, gab ihr Rad und Haspel und sprach: »Jetzt mache dich an die Arbeit, und wenn du diese Nacht durch bis morgen früh dieses Stroh nicht zu Gold versponnen hast, so musst du sterben.« Darauf schloss er die Kammer selbst zu, und sie blieb allein darin. Weiter„Märchen zum Vorlesen (6): Rumpelstilzchen“
Einen Vogel müsste man prima verstecken können, denkt Hannes. Besonders wenn man den Schlüssel zur Wohnung der Nachbarin hat, die im Urlaub ist. Ein Haustier wünscht Hannes sich nämlich schon lange, doch leider ist seine Mutter allergisch – angeblich. Also bringt er den Vogel heimlich in die Wohnung nebenan. Gut, dass die Eltern kurz vor Weihnachten so beschäftigt sind! Doch es gibt da noch eine neugierige Schwester und einen griesgrämigen Vermieter, der Tiere im Haus verboten hat. Und plötzlich hustet es ständig in der Nachbarwohnung … Weiter„Buchtipp: Tierisch erkältet“
Vorzeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag: »Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!«, und kriegten immer keins. Da trug sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, dass ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach: »Dein Wunsch wird erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen.« Was der Frosch gesagt hatte, das geschah, und die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, dass der König vor Freude sich nicht zu lassen wusste und ein großes Fest anstellte. Er lud nicht bloß seine Verwandte, Freunde und Bekannte, sondern auch die weisen Frauen dazu ein, damit sie dem Kind hold und gewogen wären. Weiter„Märchen zum Vorlesen (5): Dornröschen“
Ein König hatte eine Tochter, die war über alle Maßen schön, aber dabei so stolz und übermütig, dass ihr kein Freier gut genug war. Sie wies einen nach dem andern ab und trieb noch dazu Spott mit ihnen. Einmal ließ der König ein großes Fest anstellen und lud dazu aus der Nähe und Ferne die heiratslustigen Männer ein. Sie wurden alle in eine Reihe nach Rang und Stand geordnet; erst kamen die Könige, dann die Herzöge, die Fürsten, Grafen und Freiherrn, zuletzt die Edelleute. Nun ward die Königstochter durch die Reihen geführt, aber an jedem hatte sie etwas auszusetzen. Der eine war ihr zu dick: »Das Weinfass!«, sprach sie. Der andere zu lang: »Lang und schwank hat keinen Gang.« Der dritte zu kurz: »Kurz und dick hat kein Geschick.« Der vierte zu blass: »Der bleiche Tod!« Der fünfte zu rot: »Der Zinshahn!« Der sechste war nicht gerad genug: »Grünes Holz, hinterm Ofen getrocknet!« Weiter„Märchen zum Vorlesen (4): König Drosselbart“
Wow! Der Hund Wuff hat für seine Freundin, die Katze Maunz, eine riesige Adventskalender-Kugel mit 24 Türen gebaut. Leider rollt die Kugel aber plötzlich los und den Berg hinunter. Unterwegs verwandelt sie sich in einen riesigen Schneeball, der die Häuser fast aller Nachbarn zerstört, bevor er im See versinkt. Die Nachbartiere wissen nicht, was da über ihre Behausungen hinweggedonnert ist. Sie feiern Wuff sogar als Helden, weil er alles wieder reparieren will. Maunz dagegen hat nur eins im Sinn: Sie will ihre Geschenkekugel zurück – und erfindet dafür eine Lüge nach der anderen. Ob das ganze Chaos bis Weihnachten wieder aufgelöst werden kann? Weiter„Die drei besten Bücher zum Advent“
Es war einmal eine kleine süße Dirne, die hatte jedermann lieb, der sie nur ansah, am allerliebsten aber ihre Großmutter, die wusste gar nicht, was sie alles dem Kinde geben sollte. Einmal schenkte sie ihm ein Käppchen von rotem Sammet, und weil ihm das so wohl stand und es nichts anders mehr tragen wollte, hieß es nur das Rotkäppchen. Eines Tages sprach seine Mutter zu ihm: »Komm, Rotkäppchen, da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein, bring das der Großmutter hinaus; sie ist krank und schwach und wird sich daran laben. Mach dich auf, bevor es heiß wird, und wenn du hinauskommst, so geh hübsch sittsam und lauf nicht vom Weg ab, sonst fällst du und zerbrichst das Glas, und die Großmutter hat nichts. Und wenn du in ihre Stube kommst, so vergiss nicht, guten Morgen zu sagen, und guck nicht erst in alle Ecken herum.« Weiter„Märchen zum Vorlesen (3): Rotkäppchen“