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Man merkt, dass die Welt sich wandelt (I)

 

…wenn eine im Bundestag residierende Partei ernsthaft darüber nachdenkt, in Computerspielen Wahlkampf zu machen und entsprechende Werbung zu schalten. Nicht in Fifa09 oder in Pferdegames, sondern in Counterstrike und ähnlichen.

Kein Scherz, bei Bündnis90/Die Grünen hat man überlegt, Geld für Ingame-Werbung auszugeben, um Gamer an die Urnen zu holen. Nicht wie die Piraten als Spraylogos, die von Fans verbreitet werden. Sondern ganz offiziell über Vermarkter, die die Banner auf den Servern der großen Onlinespiele platzieren sollten. Einige tausend Euro hätte das gekostet.

Sie haben es dann doch nicht gemacht, Angst vor der eigenen Courage, oder so. Aber immerhin, das ist ein Anfang. Gelten Gamer doch nicht nur als unpolitisch und daher für Parteien uninteressant, sondern ihre Spiele in der Politik auch noch als gefährlicher Schund.

Ist das vielleicht gar ein Trend, die Entdeckung einer bislang unentdeckten Zielgruppe? Immerhin hatte selbst die Junge Union einen Stand bei der Gamescom in Köln. Was schon erstaunlich ist, beherbergt die gleiche Partei doch auch Mitglieder, die „Killerspiele“ gern mit Netzsperren bekämpfen würden, oder Gemeinderatsfraktionen, die Intel Friday Night Games aus ihrer Stadt jagen. Wenn das kein Kulturkampf ist.