Europa hat in der Menschheitsgeschichte lange keine Rolle gespielt. Wer diese Aussage so einfach in den Raum stellt, erntet vielleicht nicht sonderlich viel Interesse für seine These. Worten allein mangelt es oft an Überzeugungskraft.
Nicht umsonst heißt es von überzeugenden Sätzen, man „führe jemanden etwas vor Augen.“ Das jedenfalls macht die interaktive Karte, die Wikipedia-Einträge entlang eines Zeitstrahls auf einer Map anzeigt und dabei bunt aufleuchten lässt: „Wenn es nach der freien Enzyklopädie im Netz geht, dauerte es fast 1100 Jahre, bis außerhalb von Europa irgendwas Interessantes passierte.“ So beschreibt De-Bug den Eindruck, den die Visualisierung beim Betrachter hinterlässt.
Sie ist aber auch einfach so hübsch anzusehen, ganz ohne Erkenntnisinteresse.
„A History of the World in 100 Seconds“ von Gareth Lloyd hat auch den Preis der „Best Visualization“ beim Matt Patterson’s History Hackday gewonnen.
Zum Verfahren heißt es laut eigener Beschreibung, man habe für die Karte ein großes Paket (30 Gigabyte) von Wikipedia-Artikeln genommen, daraus 424.000 Artikel mit Koordinaten und 35.000 Referenzen zu Ereignissen destilliert und in der Folge daraus 15.000 Orte ermittelt. Diese Orte wiederum hat man dann in ihrer zeitlichen Abfolge auf der Karte verzeichnet – fertig.