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Öl sammeln im sozialen Netz

 

Crowd Sourcing ist derzeit ja ein ziemlich großes Ding und dumm ist es auch nicht, die Millionen Menschen zu fragen, die sich im Netz so herumtreiben, irgendwer hat schließlich immer eine schlaue Idee. Doch bei dem ein oder anderen Problem wirkt es dann doch, sagen wir, beunruhigend, wenn auf diese Art Lösungen gesucht werden. Zum Beispiel wenn es um eine monströse Ölverschmutzung geht und die angeblichen Experten des Ölkonzerns dann via sozialer Netzwerke nach Hilfe suchen, um diese zu stoppen.

Grundsätzlich ist es großartig, dass ein Unternehmen wie BP überhaupt versucht, Informationen so breit zu streuen und über so viele verschiedene Wege die Menschen zu erreichen. Inzwischen finden sich darunter sogar Videos, die verschmutzte Strände zeigen.

Auch die Weisheit der Masse zu nutzen ist prima. Doch wirkt der Umgang mit der Masse auch, als sei man ihn nicht gewohnt und mit einem völlig neuen Phänomen konfrontiert.

„Sorry, aber es gehen seit Tagen aus aller Welt tausende an technischen Vorschlägen beim Unified Command ein! Bitte um Geduld!“

Um Techcrunch zu zitieren, denen bei dem Gedanken auch mulmig wurde:

„Hoffentlich sind ihnen nicht total die Ideen ausgegangen und sie brauchen nun Twitter, um das Problem zu lösen.“

Vielleicht nicht. Vielleicht ist das Ganze auch nur eine große Beteiligungs-Show. Denn sinnvoll wirkende Vorschläge, die kommen, werden abgelehnt. Beispielsweise die erst so gelobten Haarsäcke. Die taugen nichts, wie BP hier behauptet. Ok, vielleicht. Aber Haare sind längst nicht der einzige Weg, Öl aufzusaugen. Genutzt aber wird lieber ein hochgiftiges und nicht so effektives Mittel. Zu dessen Hersteller dafür aber BP gute Beziehungen haben soll, wie die New York Times schreibt. Und dessen Einsatz auf diese Art nicht erprobt ist und nun live getestet wird, wie der Telegraph glaubt.

Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.