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Krieg ist lustig?

 

Panzer, Raketen, Hubschrauber, dazu rockige Musik und ein Sprecher im dramatischen Spiegel-TV-Stil: „Erleben Sie Ihre Armee hautnah. Die Bundeswehr bei YouTube.“ Mit diesem Clip startete die Bundeswehr ihren offiziellen Kanal auf dem Videoportal.

Das ist überfällig, haben andere Armeen doch längst auch solche Wege entdeckt.

Doch stellenweise kommen die Filme reichlich flapsig daher, wahrscheinlich will man die Jugend ansprechen, vulgo Nachwuchs rekrutieren. Irgendwie aber wirkt die Art und Weise seltsam, immerhin kämpfen die Soldaten in Afghanistan in einem Krieg und das Verteidigungsministerium will auch via YouTube informieren, wie und warum sie das tun.

Zu sehen sind dann beispielsweise Beiträge zum Thema „Gewöhnungssprengen“, wo die Kameraden es „so richtig krachen lassen“ und die angekündigt werden mit den Worten: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Sprengleiter.“

Oder es werden unter der Rubrik „Classix“ Wochenschau-artige Streifen aus den siebziger Jahren gezeigt, wo Gebirgsjäger mit ihren Knoten auch „gelegentlich hübsche Touristinnen abseilen oder auch einwickeln“.

Äh, was? Krieg ist lustig? Das kann nicht ernsthaft die gewünschte Aussage sein. Oder meint man, Internet ist gleich Klamauk? Was für ein Missverständnis.