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Mogelpackung

 

Will man eine Nahrungsmittelfirma gründen, braucht es drei Faktoren:

1. Einen Chemiker
2. Einen Werbetexter
3. Eine Horde von Anwälten, um die Sprüche des Werbetexters auf Gesetzeslücken abzuklopfen.
Das, was man gemeinhin Lebensmittel nennt, ist scheinbar zweitrangig.

Heute hatte ich eine Teewurst (“streichzart”) von Aldi in den Händen, und die war ganz raffiniert getextet. „Be-Light“ stand drauf. Damit ist wohl der Esser gemeint, bzw. verhöhnt. Denn die Wurst war ganz und gar nicht leicht, sondern eine Monster-Fettschmiere.

Auf dem Stuttgarter Schlossplatz hatten wir bei strahlendem Sonnenschein diverse Cornflakes, Schoko-Müsliriegel, probiotischen Joghurt, einen hammersüßen Apfelsaft u.s.w. aufgebaut.

Wir fragten Passanten jeglichen Alters, welches der Produkte am gesündesten aussehen würde. Das Resultat war alarmierend. Es lief genau umgekehrt wie die Leute vermuteten.
Die Ware, die am schönsten verpackt, am gesündesten wirkte, das war der allergrößte Dreck. Man könnte fast die Regel aufstellen, je größer das Wort „Light“ geschrieben, umso ungesünder war der Kram.