Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Auf der Suche nach dem verlorenen Ei

 

Ostern ist jetzt zwar schon lange vorbei, aber wer immer noch Lust hat auf komplizierte Eierspeisen, für den hab ich da noch was:

Luftiges Trüffelei „mal anders“ mit wilden Wiesenkräutern und Kartoffelschaum (aktuell empfohlene Spezialität im Guide Michelin) eine Idee von Küchenchef Jan Heeg.

Luftiges Trüffelei „mal anders“ mit wilden Wiesenkräutern und Kartoffelschaum
Luftiges Trüffelei „mal anders“ mit wilden Wiesenkräutern und Kartoffelschaum

Eigelb und Eiweiß trennen, Eiweiß aufschlagen und mit gehackten Trüffelstückchen, Molepulver, Wiesenkräutern, Meersalz und Pfeffer abschmecken.

Die Hälfte des trüffeligen Eischnees in eine gut gebutterte Souffléform (am besten mit „Manschette“)geben, das rohe Eigelb einsetzen und ein paar Trüffelscheiben in die Mitte, restlichen Eischnee obendrauf und dann bei 120 Grad C Umluft 7,5 Minuten im Ofen garen. Mit Wiesenkräuterpesto, Kartoffelschaum, etwas Trüffeljus,  marinierten Wiesenkräutern und knusprigen Kartoffelflocken anrichten (vorsichtig beim Stürzen des Soufflés, es handelt sich um eine äußerst empfindliche Angelegenheit).

Oder etwas traditioneller:

Dornfelderpochiertes Landei mit Speckcrouton und Grünzeugpüree.

2004  im Buch „Deutschlands Junge Spitzenköche kochen deutsch“ veröffentlicht, letztendlich inspiriert von dem französischen Küchenklassiker oefs en meurette.

Dornfelderpochiertes Landei mit Speckcrouton und Grünzeugpüree
Dornfelderpochiertes Landei mit Speckcrouton und Grünzeugpüree

I. Wirsingkrem

300 g Wirsing (auch gerne jede andere Art von grünen Kohlsorten)

100 g Sahne

Salz, Pfeffer, Muskat, Sojasoße, Tabasco

Der Wirsing von den Rispen befreien, waschen und blanchieren („überbrühen“).

Mit Eiswasser abschrecken und anschließend gut ausdrücken.

Im Mixer fein pürieren unter der langsamen Zugabe von Sahne erhitzen und abschmecken.

II. Dornfelderpochiertes Landei

1,0 l Dornfelder

Folgende Gewürze grob gemörsert

1 Steinanis

3 Wacholderbeeren

3 Nelken

15 Pfefferkörner

1 Lorbeerblatt

0,05 l Rotweinessig

100 g Rote Zwiebeln, fein gewürfelt, kurz angedünstet in 1 cl Olivenöl

4 schöne, frische Landeier

Der Rotwein mit den Gewürzen und den angedünsteten Zwiebeln aufkochen und auf 1/3 reduzieren.

Die Eier in einzelne Kaffeetassen aufschlagen und vorsichtig in den Rotweinsud geben.

4 Minuten pochieren und anschließend die Eier mit einem Schaumlöffel entnehmen und auf einen olivengeölten Teller legen. Zum Anrichten auf den fertigen Wirsingteller setzen und mit Meersalz bestreuen.

 III. Schwäbisch-Hällische Speck- & Brotkrusteln

8 Geräucherte Bauchspeckscheiben, dünn geschnitten

3 Toastbrotscheiben

100 gr Schwäbisch-Hällisches Schweineschmalz

Pfeffer aus der Mühle

Die Speckscheiben auf ein Blech, das dünn mit Schweineschmalz bestrichen wurde, geben und im Ofen bei Oberhitze knusprig backen.

Restliches Schweineschmalz in einen Topf vorsichtig erhitzen. Toastbrot entrinden und in je 4 „Balken“ schneiden. Diese in heißem Schmalz goldbraun fritieren und anschließend mit halbierten Speckkrusteln zu einem „Sandwich“ zusammensetzen und dieses auf der Wirsingkrem Fixieren.

Das Dornfelderpochierte Landei anlegen. 

Seit ca. 4 Jahren rollt die „Eierwelle“ weltweit durch die Gourmetküchen. Viele Köche haben ihren Spaß daran aus dem einfachen  überall verfügbaren und geschätzten Grundnahrungsmittel „Ei“ mit handwerklichem Geschick und Gedankenkraft immer wieder neue Spielarten zum Thema Ei zu kreieren. Mal sehen, wie lange das noch anhält.

Achja: wer noch Eier und Zeit hat und Lust auf was Süßes, der kann auch noch Madeleines backen, ein vielbeschriebenes französisches Eiergebäck.