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Weikersheim – Berlin – Barcelona – Peking

 

Wenn ich aus meinem schönen Hohenlohe in die große Hauptstadt reise, freue ich mich darauf, Dinge zu sehen, die ich daheim in dieser Form nicht habe. Wir in Hohenlohe haben zwar den höchsten Anteil an Biobetrieben in Europa, aber eben dafür deutlich weniger Szenekneipen, Clubs oder dauerhaft geöffnete Cocktailbars.

Also gesagt, getan, habe ich ein paar Adressen rausgesucht, die vom Küchenstil asiatisch und/oder iberisch angehaucht waren. Hier ein paar Eindrücke:

Hot Spot – traditioneller Chinese mit beeindruckender Weinkarte. Lassen Sie sich nicht abschrecken vom 70.-Jahre Look, der einer ehemaligen Brauerei-Gaststätte ähnelt. Die chinesische Küche ist schmackhaft, traditionell und sehr vielfältig (Bestellung natürlich nach Nummern). Noch vielfältiger ist die Weinkarte, die einen wirklich von den Socken haut. Nach einem ausgiebigen Vormittag in Potsdam, der richtige Ort, mit einem ausgesuchten Riesling den späten Nachmittag einzuläuten.

Gesellig geht es zu in der Kreuzberger Bar „Raval“. Viele junge Frauen hatten das aktuelle Buch „Ein Tag in Barcelona“ des Miteigentümers Daniel Brühl dabei. So war es ein lustiger Anblick zwischen all den verschiedenen Tapas  überall das gleiche Buch herumliegen zu sehen. Hoffentlich hatten die Frauen auch genügend Aufmerksamkeit für die hervorragenden, authentischen Tapas.  Die reizende Clara Gartner vom Service empfahl mir zum Abschluss der Tapasorgie einen Kräuterlikör aus Ibiza

Clara mit „Hierbas Ibizenas Mari Mayahs“

Schwierig zu finden ist die Tausend-Bar, aber zur großen Verwunderung meiner Frau fand ich den Sesam-Öffne-dich-Knopf. Hat man erstmal die Einlasskontrolle geschafft (mit Kochjacke oder Trachtenjanker komme ICH überall rein), gibt es in der Bar noch den Backroom „Cantina“. Ausschließlich mit Reservierung bekommen Sie dort eine frische leichte „asian-ibero-american-cuisine“.

Dann ging es ins Dos Palillos (2 Stäbchen). Hier lässt Albert Raurich (Küchenchef des berühmten elBulli von 1997-2007) asiatische Tapasmenüs zubereiten. Die Köche und Köchinnen servieren gut gelaunt und erklärend an einer langen Theke.

Höhepunkt unseres Ausflugs war der Besuch bei meinem Kollegen Tim Raue, der mit seiner asiatisch inspirierten Hochküche schon seit Jahren Furore macht. Wenn Sie sich seiner famosen Küche annähern wollen, reservieren Sie für mittags. Er kocht ein spannendes Lunchmenü, das äußert fair bepreist ist.

Wenn nicht jetzt, WAN TAN? DIM SUM BEI TIM

Vertrauen Sie voll und ganz den Empfehlungen des Sommeliers André Macionga. Es gibt auch offene Raritäten (z.B.88er Vouvray), die der aromenintensiven Küche Paroli bieten können. Sein Lieblingswein “ ‚ES IST WIE ES IST.EIN ABEND MIT ANDRÉ MACIONGA‘ von Horst Sauer Eschendorf“ kommt natürlich aus Franken, woher denn sonst!

Dermaßen angeregt freute ich mich auf die Wiederkehr ins Hohenloher Land.