Ich finde jetzt. Und der große Vorteil ist, dass die Preise im Moment nicht so astronomisch hoch sind wie an Weihnachten/Silvester!
Die schwarzen Trüffel aus dem „Perigord“ (F) Tuber melanosporum oder aus „Umbrien“ (I) Tuber brumale, verwende ich roh gehobelt oder gekocht in Trüffeljus.
Man kann natürlich darüber philosophieren, ob’s denn überhaupt Trüffel in unserer Küche braucht, wenn ich an die Lehrzeit zurückdenke, da haben wir im Jahr mindestens 60-70kg verarbeitet…ich beschränke mich auf ein paar Wintergerichte wie z. B. die Frischkäseraviolis mit Rahmspinat, verlorenem Ei, brauner Butter und gehobelten Trüffeln:
Auch die Trüffeljus ist ein Gedicht: gehackte Trüffel werden mit etwas rotem Portwein reduziert, Kalbsglace dazu und über ein schön rosa gebratenes Rinderfilet gelöffelt.
Warnung, Warnung: bitte kein Trüffelöl verwenden! Das ist ein Modeprodukt ausschließlich mit künstlichen Aromastoffen hergestellt.
Klar sind weiße Trüffel etwas Wunderbares. Ich selbst bin allerdings zu schwäbisch veranlagt, als dass ich die Knollen in die Teller meiner Gäste hobeln möchte. Es ist ja auch keinerlei Kochkunst dahinter und gerade deswegen hat der Koch ja seine Gäste. Gerne kann man sich die Dinger zu Hause unter die Nudeln mischen.
Insgesamt ist aber der Bohei um den weißen Trüffel ein ziemlicher Lifestyle-Wahnsinn. Doch er hat auch was Gutes:
Tatort Alba, Piemont: Bei der diesjährigen Trüffel-Auktion (simultan in Paris u. Hongkong) ersteigerte der Schauspieler Depardieu eine Knolle für 24.000 EUR – als ob ihm seine eigene nicht schon reichte…
Nun der Hit: Ein Banker in Hongkong ersteigerte das letzte Trüffelangebot (3 Knollen, 1,5 kg) für 125.000 EUR!!!!
Immerhin: Die Knete geht an eine Krebsstation in Italien und ein Heim für Frau mit Kind in Hongkong. Wer’s hat, soll’s also ruhig bezahlen.