Als hätten sie meinen kritischen Beitrag über die Mediatheken kürzlich gelesen, haben in den vergangenen zwei Wochen sowohl Arte als auch die ARD ihre Online-Auftritte maßgeblich überarbeitet. Bei der ARD betrifft das unter anderem die Seiten der Tagesschau, daserste.de und ard.de. Ab sofort bestimmen horizontale Themenblöcke das Bild, die Seiten sind nun responsive für mobile Endgeräte und vor allem: auch die Videoplayer und damit die Inhalte aus der Mediathek wuren für die mobile Nutzung angepasst.
Noch umfassender fiel der Umbau bei Arte und Arte+7 aus. Hier steht neben optischen Anpassungen viel unter dem Motto „TV-Experience“, wie Bertram Gugel (der daran beteiligt war) in einem längeren Blogeintrag zum Projekt schreibt. Ziel der Entwickler war es demzufolge, gleichzeitig das TV-Erlebnis mit den Vorteilen des Online-Mediums zu verbinden. So haben Shows inzwischen eigene URLs, die sich einfacher empfehlen und kopieren lassen – und damit natürlich auch die Diskussion über Kommentare und soziale Netzwerke erleichtern (Stichwort Social TV).
Gleichzeitig bündelt Arte auf seinen Websites künftig besser die Informationen zu einzelnen Sendungen mit den jeweiligen Videos der Mediathek: Wenn das Programm in Zukunft läuft, gibt es dort zunächst eine Ankündigung, zur Ausstrahlung dann den Livestream und wenig später den Link zur Mediathek. Der Vorteil: Programmheft und abrufbare Inhalte sind besser miteinander verknüpft, die Verweildauer auf der Seite steigt. Und vor allem: Die Mediathek wirkt nicht mehr bloß wie ein langweiliges Archiv, dessen Inhalte nach und nach verpuffen. Es macht mehr Spaß, Sachen zu entdecken.
Sowohl ARD als auch Arte haben also erkannt, dass die Präsentation der Inhalte auch online ein komplettes und schlüssiges Erlebnis für die Zuschauer bilden muss. Dazu gehört nicht bloß die technische Optimierung auf verschiedene Endgeräte, sondern auch das richtige Umfeld. Denn je mehr Menschen TV-Inhalte on-demand gucken, desto wichtiger wird die User-Experience im Netz.