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Open Source Architecture Manifesto

Eine schöne Installation von Carlo Ratti und Walter Nicolino, die den Wikipedia-Eintrag zu Opensource Achitecture mit all seinen Änderungen in Echtzeit auf ein Whiteboard schreibt- und überschreibt.

 

Die Beobachtung der US-Wahl im Netz

Es ist Wahltag in den USA und die ersten Wahllokale haben bereits geöffnet. Sie werden in den nächsten Stunden besonderer Aufmerksamkeit unterliegen. Zum einen, weil der Abstand zwischen den beiden Kandidaten Barack Obama und Mitt Romney in den vergangenen Wochen zunehmend kleiner geworden ist und beide nun in den meisten Umfragen gleichauf liegen.

Zum anderen, weil auch der Ablauf der Wahl immer wieder kritisiert wird: Fehlerhafte Lochkarten, alte Technik bei den elektronischen Wahlautomaten und falsche Informationen bezüglich des Ablaufs sind auch in den USA keine Seltenheit. Vor zwölf Jahren mussten etwa die Stimmen in Florida neu ausgezählt werden, am Ende gewann George W. Bush erst nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofes. Manche vermuten, dass auch der Ausgang dieser Wahl ein Fall für die Richter werden könnte.

Damit möglichst wenig Ungereimtheiten auftreten, sind wie immer die Bürger in der Pflicht, entsprechende Beobachtungen zu melden. Inzwischen bietet vor allem das Netz zumindest den technikversierten Wählern viele Möglichkeiten, ihre Erfahrungen direkt öffentlich zu machen und somit selbst zum Wahlbeobachter zu werden.

Deshalb rufen gleich mehrere Plattformen und Organisationen zu einer möglichst flächendeckende Dokumentation auf – vor allem mit Bildern und Videos. YouTube etwa möchte Videos von Wahlpartys und aus den Wahllokalen (sofern das rechtlich gestattet ist) sammeln, und anschließend ausgewählte Einträge in ihrem Elections Hub zeigen.

Das Citizen Media Law Project, eine Sammelstelle für Gerichtsverfahren, die sich gegen die Meinungsfreiheit richten, ruft unter dem Titel Documenting the Vote ebenfalls die US-Bürger dazu auf, ihren Wahlgang zu dokumentieren und Ungereimtheiten zu melden.

Ganz bewusst Videos von der Wahl sucht das Projekt Video the Vote. Auch hier können Bürger direkt Aufnahmen oder Live-Streams ihres Smartphones über Plattformen wie YouTube oder Ustream mit dem entsprechenden Hashtag #videothevote hochladen. Mehr noch: Das Team hinter der Website steht in Kontakt mit den offiziellen Wahlbeobachtern und hält mit 70 Freiwilligen einen Blick auf die sozialen Netzwerke. Sollten sich an einem Ort die Meldungen von Unzulänglichkeiten häufen, werden anschließend lokale Nutzer, die sich vorab bei der Website registriert haben, kontaktiert, um die Sache genauer zu dokumentieren.

Was sich schon seit einigen Jahren abzeichnet, ob bei Wahlen, Aufständen oder Protesten, dürfte mit der US-Wahl und seiner medialen Präsenz noch einmal neue Maßsstäbe setzen: Videplattformen sind eben längst nicht nur ein wichtiges Wahlkampftool für die Kandidaten, sondern bieten eben auch ganz neue Möglichkeiten des Bürgerjournalismus.

Hier noch einige Links zur Wahlnacht:

Und natürlich wird auch ZEIT ONLINE die ganze Nacht über das Wahlgeschehen livebloggen.

 

Hurrikan Sandy, die ersten 36 Stunden

Genau eine Woche nachdem Hurrikan Sandy über die Ostküste der USA fegte, ist eine längere professionelle Dokumentation über die Vorkommnisse aufgetaucht. The First 36 Hours von Jeff Pinilla begleitet ein Nachrichtenteam des New Yorker Lokalsenders WPIX 11 vor, während und unmittelbar nach Ende des Sturms.

Das Ergebnis ist glücklicherweise weniger eine Beobachtung der Arbeit von Journalisten, sondern ein durchaus spannender Einblick in die Geschehnisse auf der Straße, und damit eine gute Ergänzung zu den zahlreichen Instagram- und Hobbyaufnahmen, die während des Sturms entstanden sind.

 

Die IMDB Top 250 als Mashup

Ein YouTuber namens Jonathan Keogh hat Szenen aus allen Filmen der IMDB Top 250 in zweieinhalb Minuten zusammengeschnitten (es sind sogar insgesamt 303 Filme) und stilecht mit einem weiteren Mashup akustisch hinterlegt. Das Ergebnis: Eine schöne Reise durch die Hollywood- und die Filmgeschichte, die dank des tollen Schnitts gar nicht so hektisch rüberkommt, wie man erwarten könnte.

 

TED erklärt die US-Wahl

Das Wahlsystem in den USA hat seine Eigenheiten. Eine davon ist das sogenannte Electoral College, das Wahlmännerkollegium. Die Bürger der USA wählen nämlich nicht direkt den Präsidenten, sondern lediglich die Wahlmänner ihres Bundestaates, die dann anschließend den Präsidenten wählen. Deshalb spukt am Wahltag auch immer die Zahl 270 durch die Medien – so viele Wahlmänner (insgesamt gibt es 538) nämlich brauchen die Kandidaten, um ins Weiße Haus einzuziehen. Das System hat seine Tücken, denn die Anzahl der Wahlmänner schwankt je nach Bevölkerung, weshalb einzelne Bundesstaaten (wie etwa Kalifornien) genausoviele Stimmen einbringen wie ein halbes Dutzend kleinerer.

Im YouTube-Kanal von TED-Ed wird das ganze System inklusive der Safe- und Swing-States anschaulich erklärt. Und auch die Kuriosität, dass es für die Kandidaten möglich ist, mehr als 50 Prozent der Bürgerstimmen zu erhalten (die popular vote) und am Ende trotzdem nicht Präsident zu werden.

Mehr Informationen zur US-Wahl gibt es in unserem Wahlblog

 

Halloween-Muffel: Nieder mit den Kürbissen!

Ich halte Halloween für einen Brauch, der besser dort bleiben sollte, woher er kommt, und finde den Kürbis ein hoffnungslos überschätztes Gemüse. Wem es ähnlich geht, kann diesen Clip anschauen.

 

Die Schweiz bei Nacht: „Helvetia’s Dream“

Es wird Winter und was bietet sich da besser an, als eine kleine fotografische Reise durch ein Land, in dem der Winter immer besonders schön ist – die Schweiz. Der Fotograf Alessandro Della Bella war für seine Arbeit Helvetia’s Dream in seiner Heimat zwischen Arosa und Zermatt unterwegs.

 

Pedro Reyes‘ Orchester aus Waffen

© Pedro Reyes/designboom

Die mexikanische Stadt Ciudad Júarez, am Rio Bravo an der Grenze zu den USA gelegen, hat eine der höchsten Mordraten der Welt. Der Grund ist der Drogenkrieg, der inzwischen mehr als 50.000 Menschen das Leben gekostet hat, vielen davon in Ciudad Júarez. Seit Jahren leben die Bewohner der Stadt mit den unwirklichen Dingen, die sich in ihren Alltag gedrängt haben: die Drogen, die Toten und auch die Waffen. Denn wo Drogen sind, da sind meist auch Waffen.

Hier kommt der Künstler Pedro Reyes ins Spiel. Er macht nämlich Kunst aus Waffen, die er natürlich vorher sorgfältig zerkleinert, einschmilzt oder einstampft. Für sein jüngstes Projekt Imagine hat er Tausende in Ciudad Júarez konfiszierte Pistolen und Gewehre genommen, um daraus 50 Musikinstrumente zu bauen. Reyes‘ Message ist klar: Make music, not war.