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Was ist eigentlich Migration?

Migration ist ein Wort, dass nicht nur auf Nachrichtenseiten einen immer wichtigeren Stellenwert einnimmt. Die folgende Animation der Berliner Agentur edeos erklärt den Begriff der Migration sehr ansehnlich und geht dabei auch noch auf Ursachen und Randaspekte wie die europäische Grenzschutzagentur Frontex ein, deren Rolle im Rahmen der arabischen Revolution kürzlich wieder diskutiert wurde.

 

The Wall of Death

Aktuell zeigen wir auf ZEIT ONLINE Jörg Wagners Dokumentarfilm Motodrom, der auf experimentell-bildgewaltige Weise eine Gruppe sogenannter Steilwand-Motorradfahrer in Aktion zeigt.

Das gleiche Thema behandelt auch Benedict Campbells Kurzdokumentation The Wall of Death: Der Filmemacher hat für den 15-minütigen Film die britische Ken Fox Troupe porträtiert, einer der ältesten (und wenigen verbliebenen) Steilwandfahrer-Familien in Europa, die ihre Leidenschaft der ständig lauernden finanziellen Bedrohung entgegensetzen muss.

 

The Perennial Plate: Ein Roadtrip für die Nachhaltigkeit

Die Geschichte von The Perennial Plate, einer Webserie für „spannendes und nachhaltiges Essen“, beginnt im Herbst 2009 in Minnesota mit einem Geburtstag und einem Schwein. Das nämlich bekommt der Koch und Filmemacher Daniel Klein von seinem Cousin geschenkt – zum Schlachten und anschließenden Zubereiten. Selbst für Klein, der als Koch bereits in namhaften Restaurants wie Heston Blumenthals The Fat Duck aushalf, ist das eine ungewohnte Situation. Doch sie inspiriert den damals 26-Jährigen. Er fragt sich, welche Rolle die eigene Nahrungsproduktion unter seinen Landsleuten überhaupt noch einnimmt – und wie man das Thema spannend umsetzen könnte.

Seine Antwort gibt Klein in Form einer Webserie. Im Februar 2010 begibt er sich gemeinsam mit der Kamerafrau Mirra Fine unter dem Namen The Perennial Plate auf die Suche nach Menschen, die ihr Essen nicht nur im Supermarkt kaufen. In der ersten Staffel fahren die beiden mehrere Monate durch ihren Heimatstaat Minnesota. Seit Beginn dieses Jahres sind sie im ganzen Land unterwegs. Die Route bestimmen die Zuschauer: Über Twitter und Facebook schlagen sie dem Team Projekte und Menschen vor. Viel Vorbereitungszeit bleibt den Machern dabei nicht. Doch das Format lebt von einer improvisierten Herangehensweise, indem sich Klein unvoreingenommen mit den jeweiligen Protagonisten trifft und ihnen – aktiv und vor der Kamera – zur Seite steht.

Rund 80 Episoden haben Klein und Fine, auch dank finanzieller Hilfe mittels Kickstarter, inzwischen produziert. Darin zeigen sie unter anderem, wie man Apfelwein herstellt, fliegende Fische fängt, Hühner in der Großstadt hält, Eichhörnchen zubereitet und Krabben ködert. Die Schauplätze wechseln mit jeder Episode von städtischen Gemüsegärten zu Schlachthöfen, von Öko-Farmen auf Fischerboote. Oft geht es vegetarisch zu, gelegentlich wird es blutig – auch wenn das nicht immer bei allen Zuschauern ankommt. „Uns ist wichtig“, sagt Fine, „alle Seiten der Nahrungsproduktion zu zeigen.“

Und doch geht es in vielen Episoden auch weniger um das Essen als die Menschen, die es zubereiten. In New Orleans beispielsweise sind es Fischer, die im Zuge der Ölkatastrophe um ihre Zukunft fürchten. In Detroit zeigt ein Urban-Gardening-Projekt, wie man dem Zerfall der Stadt entgegenwirken kann. In Arkansas besucht das Team eine Gruppe Hippies, die erfolgreich Pilze züchten.

Gerade diese zwischenmenschlichen und gesellschaftskritischen Inhalte zeigen Kleins Erfahrung als Dokumentarfilmer und Aktivist. Sie sind es, die The Perennial Plate von typischen Lifestyle-Formaten absetzen. So geht es zwar im Kern stets um nachhaltige Ernährung, doch an vielen Stellen werden auch die Probleme deutlich, die den Protagonisten begegnen: Klimawandel, Arbeitslosigkeit und steigender Druck der Lebensmittellobby auf kleine, unabhängige Produzenten. Und letztlich möchte The Perennial Plate nicht nur gutes Essen zeigen, sondern den Menschen bewusst machen, dass es Alternativen zur Supermarktware gibt.

Alle Episoden gibt es auf der Website des Projekts.

 

Hunde, die aus Autos starren

Hunde lassen sich bekanntlich einfach glücklich stellen: Ein quietschendes Gummispielzeug, ein Knochen oder ein Tennisball reichen oft schon. Das Größte scheint es für Hunde allerdings zu sein, im fahrenden Auto die Nase in den Fahrtwind zu stecken. Wieso sie das so gerne machen, lässt sich wissenschaftlich allenfalls vermuten. Die offensichtlichste Erklärung ist, dass die Vierbeiner dabei eine Vielzahl an Gerüchen gleichzeitig aufnehmen, was zu einer Art positiven Reizüberflutung führt. Vielleicht ist es aber auch ganz anders, und ihnen wird einfach nur schlecht – frische Luft soll da ja bekanntlich helfen.

Keith Hopkin hat jedenfalls Hunde bei ihrer vermeintlichen Lieblingsbeschäftigung gefilmt: Dogs in Cars – stilsicher in Zeitlupe zur Musik von The Pains of Being Pure at Heart.

 

David Wilsons „Alternative Advent“

David Wilson ist ein Videokünstler aus London, der vor allem im Musikbereich tätig ist. Seine Kontakte hat er sich nun für sein kleines Projekt Alternative Advent zunutze gemacht: In 25 kurzen Clips stellt er bis Weihnachten einige seiner Arbeiten vor und versieht das alles mit Liedern von Künstlern und Bands wie Caribou, Battles, Little Boots und den Crystal Antlers, die ihm dafür eigens exklusive Stücke haben zukommen lassen.

 

Swing of Change

Im New York der 30er Jahre macht der Barbier Harry Bekanntschaft mit einer magischen Trompete – und ihrem Besitzer. Ein Animationsfilm von Harmony Bouchard, Andy Le Cocq, Joakim Riedinger und Raphael Cenzi.

 

„Random Acts“ von Channel 4

Der britische Privatsender Channel 4 veröffentlicht unter dem Namen Random Acts im Laufe des Jahres rund 260 ausgewählte und teils eigens in Auftrag gegebene Kurzfilme, Animationen und Musikvideos im Netz. Das Projekt soll jungen Künstlern die Möglichkeit geben, sich „jenseits des konservativen Kulturfernsehens“ zu präsentieren. Das ist natürlich unfreiwillig komisch, denn letztlich liegt es an den Sendern wie Channel 4 selbst, ihr Programm zu ändern und neue Formate zu erschließen.

Wie dem auch sei, 43 Filme sind bereits erschienen. Darunter befinden sich einige bekannte Arbeiten wie Rishi Kanerias Stunt Poetry und Kibwe Tavares fantastisch-dystopischer Kurzfilm Robots of Brixton.

(via)

 

e-lectricity: Wie das Licht in die Township kam

In einer Township namens Monahanong in Johannesburg leben Walter Hlase und Thimble Zani. Walter ist selbsternannter Erfinder. Thimble verdient ihren Lebensunterhalt mit Häkeln; ihre Wollmützen sind in der ganzen Siedlung begehrt. Thimble und Walter mögen sich nicht besonders, aber sie haben ein gemeinsames Problem: Es gibt keine Elektrizität in Monahanong – und die kostbaren Paraffin-Vorräte schwinden zusehends. Deswegen arbeitet Walter in seinem Labor an einem Weg, elektrisches Licht in die Siedlung zu bringen. Schließlich geht es auch um seinen Ruf als Erfinder, der, sagen wir, nicht der beste ist. Doch Walter merkt schnell, dass der Plan nicht so einfach ist wie zunächst angenommen…

Soweit die Geschichte von e-lectricity, dem Abschlussfilm von Miklas Manneke an der Südafrikanischen Filmschule. Man merkt es schnell: Ganz ernst gemeint ist die Sache nicht. Tatsächlich lebt e-lectricity von einem gesunden Humor und kleinen, skurrilen Details. Und doch ist es Manneke gelungen, bei aller Verschrobenheit den südafrikanischen Lokalkolorit glaubwürdig einzufangen. Auch das ist sicherlich ein Grund, wieso e-lectricity vor zwei Wochen bei den heimischen Afda-Awards gleich sieben Preise gewann.

Im Übrigen ist die Geschichte nicht gänzlich abwegig. Auf den Philippinen versucht das Projekt Litre of Light zurzeit, rund eine Million Menschen mit Licht zu versorgen, indem Freiwillige mit Bleichmittel gefüllte Plastikflaschen auf den Dächern der Slums installieren.